Starker Saison-Start in deutschen Skigebieten
Traumwetter und gute Schneebedingungen haben am Wochenende Wintersportler in vielen Teilen Deutschlands auf die Pisten gelockt. Sowohl in Bayern als auch in Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg strömten Menschen zu den Skistationen. Im Schweizer Skigebiet rund um Grindelwald und Wengen sprachen die Jungfraubahnen sogar vom besten Wintersaisonstart seit zehn Jahren.
Österreich hatte dagegen wegen eines neuerlichen Lockdowns Anfang Dezember einen schlechten Start und setzt vor allem auf das Februar-Geschäft.
Sachsen
Sachsens größtes Skigebiet Fichtelberg bot zum Saisonauftakt nach langer Corona-Zwangspause beste Bedingungen für Rodel, Ski und Langlauf. Der erwartete Ansturm von Wintersportlern blieb jedoch aus, die meisten Gäste seien Einheimische, sagte Constantin Gläß von der Liftgesellschaft Oberwiesenthal am Samstag. Diese hatten weitgehend freie Fahrt und Blick auf eine mit Reif bezuckerte Winterlandschaft. In den vergangenen Tagen waren die Pisten am mehr als 1.200 Meter hohen Fichtelberg beschneit und präpariert worden. „Wir sind ganz zufrieden, das Wetter und die Bedingungen sind gut“, sagte René Lötzsch, Chef der Fichtelberg Schwebebahn. Die Lifte waren nur für geimpfte oder genesene Skifahrer und Snowboarder offen, die Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln wurde kontrolliert.
Thüringen
Im Thüringer Wald waren bei Schneehöhen bis zu knapp einem halben Meter am Samstag und Sonntag 13 der 22 Skilifte geöffnet und knapp 900 Kilometer Loipen gespurt, wie der Regionalverbund Thüringer Wald mitteilte. Wer sich nicht auf Ski oder Snowboard wagte, konnte die weiße Pracht auf einem der 31 präparierten Rodelhänge oder den 54 Winterwanderwegen genießen. In Oberhof fand am Samstag zudem der Weltcup der Rennrodler statt.
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg zog es viele Skifahrer und Ausflügler in die Höhen des Schwarzwalds oder auf andere Berge. Nach Angaben der Polizei in Offenburg waren die Parkplätze an den Skihängen entlang der Schwarzwaldhochstraße am Samstag und Sonntag schon morgens ausgelastet. „Oben ist Traumwetter, es herrschen beste Bedingungen“, sagte ein Sprecher am Samstag. Gut besucht war auch das Skigebiet am Feldberg, dem mit 1.493 Metern höchsten Berg im Schwarzwald.
„Endlich herrscht wieder Leben auf den Pisten“
Traumwetter mit viel Sonne herrschte auch in den Alpen. Auf 2.000 Metern Höhe war es am Samstag etwa fünf Grad warm, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdiensts (DWD) sagte. Auch in Garmisch-Partenkirchen schien die Sonne – mit entsprechendem Andrang.
In Deutschland sei die Freude der Gäste, endlich wieder auf die Piste zu können, riesig gewesen, meldete der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS) zum Ende der Weihnachtsferien. „Wir freuen uns sehr über den Betrieb, endlich herrscht wieder Leben auf den Pisten“, sagte VDS-Vorstand Matthias Stauch. Die Liftbetriebe hatten durch die verlorene Saison 2020/21 nach VDS-Angaben bis zu 99 Millionen Euro Verlust gemacht.
Österreich
Österreich hofft dagegen auf die kommenden Monate. „Der Optimismus ist weiterhin da“, sagte der Tourismus-Sprecher der Wirtschaftskammer Tirol, Mario Gerber. Für Februar hätten sich auch deutsche Gäste angemeldet. Die Auslastung der 5000 Tiroler Beherbergungsbetriebe sei bisher außer in der Silvesterwoche ungewohnt niedrig gewesen. Ähnlich war es im bei Touristen besonders beliebten Bundesland Salzburg, wie Albert Ebner, Tourismussprecher der Wirtschaftskammer des Landes, sagte. Die Branche ärgere sich über die auf 22 Uhr vorverlegte Sperrstunde, sagte Gerber. Das verleite Gäste und Mitarbeiter zu späten Treffen außerhalb der kontrollierten Bereiche der Restaurants.
Schweiz
In der Schweiz sah es ganz anders aus: „Die Wintersaison in den Schweizer Skigebieten ist durchweg gut gestartet“, meldete der Verband Seilbahnen. Zermatt am Fuß des Matterhorns hatte über die Feiertage sogar mehr Gäste als im Vorkrisenwinter 2019. In den Regionen Arosa, Davos und St. Moritz in Graubünden waren es fast so viele Gäste wie damals. Problem dort: Einige Restaurants mussten schließen, weil sich zu viel Personal mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Nach Angaben von Schweiz Tourismus sind viele Gäste aus Deutschland, Frankreich, und Großbritannien wieder zurückgekehrt.
(dpa/MK)