Sorgenfalten im Tourismus
Die Tourismusbranche bekommt die Folgen der Coronakrise zunehmend zu spüren. Abschreiben wollen die Reiseprofis das Jahr aber noch nicht. Der Präsident des deutschen Branchenverbandes DRV berichtete aktuell in Frankfurt von zunehmender Verunsicherung von Kunden und einem erhöhten Beratungsbedarf. Insbesondere bei Trips nach Asien gebe es eine „gewisse Buchungszurückhaltung“, sagte Norbert Fiebig. Die Branche hofft, dass Buchungen später mit einem starken Last-Minute-Geschäft nachgeholt werden.
„Ordentliches Jahr“ erwartet
Die Menschen in Deutschland seien grundsätzlich in Urlaubslaune. „Je länger die Krise anhält, desto stärker wird die Reisebranche aber betroffen sein“, sagte Fiebig. Prognosen zur Entwicklung von Umsatz und Buchungen seien derzeit nicht möglich. „Ich persönlich rechne nicht mit einer katastrophalen Entwicklung, so dass keiner mehr in den Urlaub fährt“, sagte Fiebig. Er sei grundsätzlich zuversichtlich, „dass wir ein ordentliches Jahr hinlegen“.
Auch dem Tourismus in Deutschland könnte die Coronavirus-Krise einen Dämpfer verpassen. Die Epidemie könnte zu einem Rückgang der Übernachtungszahlen ausländischer Reisender um bis zu einem Prozentpunkt in diesem Jahr führen, hatte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) jüngst erklärt. Welche Folgen die aktuelle Ausbreitung in Europa hat, lässt sich der DZT zufolge derzeit noch nicht absehen.
Folgen der Thomas Cook-Pleite noch nicht ganz überstanden
Bislang sei das Geschäft mit den schönsten Wochen des Jahres allerdings eher zögerlich angelaufen. Die Buchungen für die traditionell umsatzstarke Sommersaison lagen den Angaben zufolge bis Ende Januar zusammengerechnet um drei Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. „Die Zahlen zeigen: Die Lücke, die Thomas Cook im Markt gerissen hat, ist noch nicht vollständig ausgefüllt“, sagte Fiebig. Die deutsche Thomas Cook hatte nach der britischen Mutter Ende September 2019 Insolvenz angemeldet. Zehntausende Urlauber waren betroffen. (dpa/CK)