Verhaltener Sommerausblick

Sonnenschein für Ferienregionen, Wolken für Städte

Bick auf Wiens Zentrum
Der Städtetourismus – speziell in Wien – könnte nach Befürchtungen der ÖHV noch für längere Zeit am Boden liegen. (© Österreich Werbung / Julius Silver)
In Österreich ist derzeit noch mehr als jedes zweite Hotelbett frei. Große Probleme hat speziell die Stadthotellerie. In Wien liegt die Auslastung sogar nur zwischen 10 und 15 Prozent.
Freitag, 10.07.2020, 10:44 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

40 Prozent Auslastung im Juli, 37 Prozent im August und 30 Prozent im September, quer durch alle Bundesländer in Österreich, quer über alle Segmente: „Es gibt noch viele Zimmer zu buchen in Österreichs Qualitätshotellerie“, fasst Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), den Stand der Dinge zusammen: Wie es derzeit aussieht, wäre eine Auslastung von mehr als 50 Prozent im diesjährigen Sommer noch ein akzeptabler Erfolg. Normalweise liegt sie in diesem Zeitraum bei 70 Prozent und mehr.

In 35 bis 40 Prozent der Hotels (die Werte schwanken von Monat zu Monat leicht) liegt die Auslastung um mehr als die Hälfte unter dem Vorjahresniveau, in Stadthotels gar um 73 Prozent darunter. Vereinzelt gibt es laut ÖHV-Sommerausblick Lichtblicke: 7 Prozent der Hotels sind besser ausgelastet als 2019. 10 Prozent geben an, das Niveau vom Vorjahr halten zu können, berichtet Gratzer. Vor allem Betriebe in den Top-Kategorien und in den Seenregionen seien über den Sommer sehr gut gebucht.

Wien kein klassisches Ziel für Inlandsurlauber im Sommer

Sorgenfalten verursacht dagegen die Stadthotellerie. In Wien etwa liegt die Auslastung der Hotels derzeit zwischen 10 und 15 Prozent. Es würden kaum Gäste aus dem Ausland kommen, weil niemand mit dem Zug fahren oder mit dem Flugzeug fliegen will, wird ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer im ORF zitiert. Und bei österreichischen Touristen sei Wien kein klassisches Ziel für den Sommerurlaub. Die Folgen davon seien größtenteils leerstehende Hotels, wenn sie überhaupt geöffnet hätten. Die Umsätze seien „zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“, sagte Reitterer.

Die Unsicherheiten einer möglichen zweiten Coronavirus-Welle schweben auch für die kommenden Monate über der Wiener Stadthotellerie. So wäre es etwa wichtig, dass die Weihnachtsmärkte in Wien stattfinden können. Tun sie das nicht, würden auch hier die potentiellen Gäste ausbleiben. Auch Kongressgäste blieben aus. Reitterer fürchtet, dass sie noch länger nicht nach Wien kommen werden. Auch Firmenmeetings fänden nicht statt. Unternehmen seien auf den Geschmack von Videokonferenzen gekommen. Und bis das Kongressgeschäft wieder anläuft, werde es wohl noch einige Zeit dauern. Kongresse hätten eine Vorlaufzeit. Würde man am Tag X beschließen, dass Kongresse stattfinden können, würde immer noch viel Zeit vergehen, bis sie dann auch tatsächlich stattfinden. (ORF/CK)

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