Schifffahrtsbranche zeigt sich vorsichtig optimistisch
Der aktuell verordnete Lockdown im November kommt für die Fahrgastschifffahrt einer dpa-Mitteilung zufolge nicht überraschend und scheint für die Mehrzahl der Anbieter zu verkraften zu sein. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren großen Reedereien ergab, war der Oktober enorm wichtig und einige hoffen darauf, dass im Dezember wieder Touristen kommen dürfen. „Irgendwas musste die Regierung machen, die Maßnahmen sind in Ordnung“, ließ etwa Heidrun Moderecker-Schott, Geschäftsführerin der Blau-Weißen Flotte, dieser Tage verlauten.
„Hotels auf Usedom diesen November stärker gebucht“
Ähnlich äußerte sich Silke Hasse, Sprecherin der Adler Reederei, die ihre Schiffe an der Küste von Rügen und Usedom und nach Polen fahren lässt. „Wir wollten in diesem November mehr Schiffe fahren lassen als vor einem Jahr.“ Der November ist sonst einer der besucherschwächsten Monate. „Das hat sich 2020 aber alles etwas nach hinten verschoben“, sagte Moderecker-Schott. Auch die Hotels auf Usedom waren in diesem November stärker gebucht, erläuterte Hasse, das habe mit der Lage der Reisebranche und dem weltweiten Corona-Einschränkungen zu tun. Fahrten zu den Kreidefelsen nach Rügen seien immer gefragt.
Erneute Erwägung von Kurzarbeit
Adler hat 27 Schiffe, sitzt unter anderem in Heringsdorf und beschäftigt rund 350 Mitarbeiter. „Wir prüfen, ob wir nun wieder Kurzarbeit in Anspruch nehmen“, sagte Hasse. Auch die Blau-Weiße Flotte will dieses Instrument für ihre 70 Mitarbeiter nutzen. „Wir konnten einiges reinholen und sind fast durch mit der Saison“, sagte Markus Bethke, Geschäftsführer der Weißen Flotte Müritz, die mit dem Dampfschiff „Europa“ das größte Schiff auf der Müritz haben (lmv/TH)