Reiseverband fordert schnelle Gutscheinlösung
Der Deutsche Reiseverband (DRV) fordert eine schnelle Gutschein-Lösung und wirft der EU-Kommission diesbezüglich Verzögerungen bei deren Entscheidung vor. „Die Lage der Unternehmen in der Reisewirtschaft ist mehr als nur bedrohlich – und in der EU wird keine Entscheidung gefällt“, ließ DRV-Präsident Norbert Fiebig dazu verlauten. EU-Justizkommissar Didier Reynders verzögere die dringend notwendige Klarheit über die Gutschein-Regelung. Fiebig forderte von der Bundesregierung gegebenenfalls einen nationalen Alleingang.
Gutscheine statt sofortige Rückzahlung
Bei abgesagten Reisen sollen die Verbraucher nach dem Willen der Bundesregierung Gutscheine statt einer sofortigen Rückzahlung bekommen. Die Gutscheine sollen bis Ende 2021 befristet sein. Hat der Kunde seinen Gutschein bis dahin nicht eingelöst, muss der Veranstalter ihm den Wert erstatten. Bei Pauschalreisen gilt allerdings EU-Recht. Fiebig zufolge haben zwölf EU-Mitgliedstaaten bereits nationale Regelungen beschlossen oder auf den Weg gebracht. „Wenn viele Länder ihre jeweiligen Reiseindustrien durch nationale Gesetze schützen und andere nicht, können wir in Europa nicht mehr von fairen und vergleichbaren Wettbewerbsbedingungen sprechen“, warnte Fiebig. (dpa/TH)