Reiseveranstalter großzügig bei Stornierungsregeln
Um die Liquidität zu sichern und auch in der derzeitigen Krisenzeit auf neue Buchungen nicht verzichten zu müssen, zeigen sich immer mehr Reiseunternehmen großzügig, was kurzfristige Stornierungen anbelangt. So etwa würde weitgehend auf Stornogebühren verzichtet, was allerdings auch auf Kosten der Kundenbindung geht. Bei TUI etwa, dem größten Anbieter für Pauschalreisen im deutschsprachigen Raum, können bis zum 10. Januar abgeschlossene Buchungen bis 14 Tage vor Reiseantritt ohne Angabe von Gründen kostenlos storniert werden. Anschließend sollen „Flex-Tarife“ eingeführt werden, die für Stornierungen eine zusätzliche Gebühr vorsehen.
Flex-Tarife decken auch persönliche Gründe ab
Auch DER Touristik, wozu unter anderem ITS, Meiers Weltreisen und Jahn Reisen gehören, wirbt mit kostenlosen Stornierungen für Pauschalreisen, die bis Ende Januar gebucht werden. Die sogenannten Flex-Tarife ersetzen laut Reiserechtsexperten nicht das geltende Recht hinsichtlich Stornierungen in Epidemiezeiten, sondern ergänzen dieses, indem sie nun auch persönliche Gründe für einen Reiserücktritt abdecken. Dies sei insbesondere für Urlauber sinnvoll, die bis kurz vor Reiseantritt flexibel bleiben wollen. Ein gesetzlicher Anspruch auf kostenfreie Stornierungen bei außergewöhnlichen Umständen bestehe hingegen ohnehin. „Außergewöhnliche Umstände liegen dann vor, wenn z.B. ein Urlaubsgebiet als Risikogebiet eingestuft wird“, so Reiserechtsanwalt Rosbeeh Karimi. Dann könne der Urlauber von der Reise auch wenige Stunden vor Reisebeginn zurücktreten.“ (ots/TH)