NRW verzeichnet rund 32,5 Millionen Übernachtungen
2024 ist für viele touristische Betriebe in Nordrhein-Westfalen positiv verlaufen. Das geht aus einer gemeinsamen Online-Umfrage von Tourismus NRW und dem Dehoga NRW hervor.
Danach verzeichnete eine Mehrheit der befragten Betreiber von Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze, Freizeiteinrichtungen sowie Anbieter sonstiger touristischer Dienstleistungen eine stabile oder steigende Nachfrage. Das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen in vielen Betrieben verankert und auch KI ist auf dem Vormarsch.
In der Umfrage gaben knapp 36 Prozent der antwortenden Betriebe an, die Nachfrage sei 2024 verglichen mit dem Vorjahr etwas oder sogar stark gestiegen. Weitere 30 Prozent sahen die Nachfrage auf gleichem Niveau wie 2023. Lediglich 5,5 Prozent beobachteten eigenen Angaben zufolge einen starken Rückgang.
Mehrheit der Betriebe zeigt sich zufrieden
Eine Mehrheit der Betriebe bewertete die Nachfrage daher auch positiv: Gut 43 Prozent gaben an, zufrieden zu sein, weitere gut 20 Prozent zeigten sich sogar sehr zufrieden mit der Nachfrage. Sehr unzufrieden waren nur 2,6 Prozent der Antwortenden, unzufrieden zeigten sich 12,2 Prozent. Weitere 21,6 Prozent gaben sich neutral.
Bei den Gewinnen ergibt sich ein gemischteres Bild. Knapp 30 Prozent der Antwortenden bezeichneten ihre Gewinne als stabil, rund 23 Prozent vermeldeten sogar ein leichtes oder starkes Plus im Vergleich zu 2023. 47 Prozent gaben jedoch an, ihre Gewinne seien leicht (38 Prozent) oder stark gesunken (9 Prozent). Als Hauptgründe dafür wurden gestiegene Kosten insbesondere beim Personal, aber auch für Energie und Warenbeschaffung genannt.
Kostendruck und Bürokratie
Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen sagt: „Wir sehen Licht und Schatten. Einer zufriedenstellenden Nachfrage in diesem Bereich des Tourismus stehen leider häufig trotzdem schwindende Gewinne gegenüber, weil der Kostendruck weiterhin enorm ist und eine überbordende Bürokratie finanzielle und personelle Ressourcen „frisst“.“
„In der Gastronomie ist die Lage im Vergleich zur Beherbergung noch einmal deutlich angespannter. Wenn sich die Rahmenbedingungen für den Tourismus insgesamt durch Bürokratieabbau, flexiblere Arbeitszeitregelungen und eine fairere und gerechte Besteuerung verbessern, lässt sich noch mehr des touristischen Potenzials in NRW heben“, ist sich Patrick Rothkop sicher.
Nachhaltigkeit ist in den Betrieben angekommen
Das Thema Nachhaltigkeit ist inzwischen in vielen Betrieben angekommen. 67 Prozent und damit zwei Drittel der Befragten gaben an, sich mit dem Thema beschäftigt und in den vergangenen zwölf Monaten gezielt Maßnahmen ergriffen zu haben, um ihren Betrieb nachhaltiger zu gestalten.
Die umgesetzten Maßnahmen sind dabei vielfältig und reichen von der Errichtung einer Photovoltaikanlage über die Reduzierung der Mitarbeiterstunden bei vollem Lohnausgleich oder die Umstellung des Frühstücksbuffets auf ein A-la-Carte-Angebot bis zur Krisenvorsorge oder der Umstellung auf Kreislaufwirtschaft.
Besonders oft wurden ökologische Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt (69 Prozent), gefolgt von wirtschaftlichen (54 Prozent) und sozialen Maßnahmen (35 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich.
KI-Einsatz ist deutlich ausbaufähig
Das Thema KI spielt zwar noch eine geringere Rolle, ist jedoch auch im Kommen. 15,5 Prozent der Befragten gaben an, KI bereits im Betrieb einzusetzen. Besonders oft ist dies in der Gästekommunikation oder bei der Texterstellung der Fall. Weitere 16,4 Prozent planen den Einsatz von KI für die nahe Zukunft.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen gut aufgestellt ist, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Besonders erfreulich ist, dass sich viele Betriebe nicht nur gut entwickeln, sondern auch gezielt in Nachhaltigkeit investieren und KI zu Ihrem Vorteil nutzen“, erklärt Burkhard Schmidt-Schönefeldt, Vorstandsvorsitzender des Tourismus NRW.
Optimistischer Ausblick
Der Ausblick auf das kommende Jahr stimmt vorsichtig optimistisch: Der größte Teil der Unternehmen (48,7 Prozent) erwartet keine Veränderungen bei der insgesamt starken Nachfrage. Gut 18 Prozent gehen sogar von einem Wachstum aus, knapp 18 Prozent erwarten eher ein schlechteres Geschäft. Weitere gut 15 Prozent gaben an, die Entwicklung nicht einschätzen zu können.
An der Jahresendumfrage beteiligten sich 343 touristische Betriebe aus Nordrhein-Westfalen, darunter Betreiber von Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen sowie Freizeiteinrichtungen und sonstige Anbieter touristischer Dienstleistungen. Die Umfrage lief vom 15. November bis zum 2. Dezember 2024.
(Dehoga NRW/CHHI)