„Nöte von Köchen und Kellnern nicht vergessen“
Die Corona-Pandemie hat 2020 zu einem massiven Einbruch im Tourismus in Niedersachsen und Bremen geführt. Laut Statistischem Bundesamt registrierten die beiden Bundesländer etwa nur halb so viele Gästeankünfte wie 2019. Auch die Zahl der Übernachtungen brach deutlich ein – in Niedersachsen um mehr als ein Drittel, in Bremen um fast die Hälfte. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nahm die Zahlen nun zum Anlass, um auf die Nöte der Beschäftigten im Gastgewerbe hinzuweisen. „Wegen niedriger Löhne und monatelanger Kurzarbeit kämpfen viele von ihnen mit existenziellen Problemen“, sagte der Vorsitzende des Landesbezirks Nord, Finn Petersen.
Öffnungsstrategie für Gastgewerbe gefordert
Trotz der zwischenzeitlichen Öffnung im Sommer seien Urlaubsregionen wie die Nordsee oder die Lüneburger Heide von den Folgen der Corona-Pandemie mit voller Wucht getroffen worden, sagte Petersen. Noch stärker habe der Städtetourismus gelitten. Vor den nächsten Bund-Länder-Gesprächen in der kommenden Woche fordert die Gewerkschaft NGG, die die Tourismus-Zahlen ausgewertet hatte, eine Öffnungsstrategie für das Gastgewerbe. „Ohne eine Perspektive, wie es im März weitergehen soll, droht vielen Betrieben das Aus und Beschäftigten Arbeitslosigkeit“, sagte Petersen. Zudem forderte er Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) auf, sich für die Beschäftigten im Gastgewerbe einzusetzen. „Die niedersächsische Landesregierung darf die Nöte von Hotelangestellten, Köchinnen und Kellnern nicht vergessen“, mahnte Petersen. „Ohne zusätzliche Hilfen drohen enorme Verwerfungen im unteren Einkommenssektor.“ (lni/TH)