Neues digitales Training soll Menschenrechte im Tourismus stärken
„Verantwortung kennt keine Grenzen. Mit unserem Online-Training schaffen wir eine Basis für Menschenrechte – wo immer wir weltweit zusammenarbeiten“, sagt Alicia Kern, Unternehmenskommunikation, Gebeco GmbH & Co. KG. Gebeco ist eines der vielen beteiligten Unternehmen, die das neu entwickelte Training in ihre Partnernetzwerke integrieren.
Das neue digitale Training „Human Rights in Tourism“ richtet sich an direkte Partner in der Tourismusbranche weltweit und ist für alle relevant, die ihr Wissen über menschenrechtliche Standards und ihre Verantwortung im Tourismussektor erweitern möchten.
„Durch unsere kostenlosen Online-Schulungen können Tourismusunternehmen das Bewusstsein für Menschenrechtsthemen in ihren eigenen Betrieben sowie bei ihren Geschäftspartnern schärfen. Gemeinsam können wir das Engagement der Tourismusbranche für die Menschenrechte stärken“, betont Laura Steden, Director Corporate Responsibility, Dertour Group GmbH.
Die Inhalte der digitalen Schulung
Das Schulungsprogramm umfasst vier Basis-Module mit einer Lernzeit von 2 bis 2,5 Stunden sowie ein vertiefendes Modul. Es bietet praxisnahe Einblicke in die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht und relevante Regularien, darunter das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sowie die Europäische Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD).
Ergänzend werden konkrete Strategien, interaktive Elemente und praxisorientierte Ansätze zur Umsetzung menschenrechtlicher Anforderungen im Unternehmenskontext vermittelt.
Das Training ist auf die mobile Nutzung ausgerichtet, in einfacher Sprache gehalten und vermittelt komplexe Themen durch Storytelling und praktische Beispiele. Teilnehmer erhalten nach erfolgreichem Abschluss jedes Moduls ein „Open Badge“ als Nachweis, das die erlernten Inhalte zusammenfasst, sowie ein abschließendes Zertifikat nach Abschluss der Trainingsreihe.
Die Kurse stehen in den drei Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch auf der Lernplattform atingi.org des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kostenlos zur Verfügung.
„Als Branche ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir zusammenarbeiten, um unsere Partner darin zu schulen, potenzielle Menschenrechtsrisiken zu erkennen und anzugehen. Diese Schulungen enthalten praktische Anleitungen zur Durchführung von Sorgfaltspflichten im Bereich Menschenrechte und ermöglichen es Reise- und Tourismuspartnern jeder Größe, Missbrauch zu verhindern, potenzielle Opfer zu schützen und Unternehmen vor kriminellen Aktivitäten zu bewahren.“
Erfolgreich getestet: Feedback und Erkenntnisse aus der Praxis
Um eine breite Akzeptanz, Nutzung und praktische Anwendbarkeit der Schulung zu gewährleisten, wurde das Trainingsprogramm gemeinsam mit Teilnehmern aus weltweiten Partnerunternehmen in ausgewählten Destinationen getestet und optimiert. Die Testphase lieferte wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung der Trainingsinhalte und bestätigte die praktische Relevanz des Trainings.
Eine Teilnehmerin aus Litauen fasst ihre Erfahrungen zusammen: „Mein wichtigster Eindruck aus der Schulung war, wie wichtig es ist, Menschenrechts- und Umweltrisiken in unseren Betrieben proaktiv zu identifizieren und anzugehen. Das Verständnis der weitreichenden Auswirkungen unseres Handelns und ihrer Auswirkungen auf verschiedene Interessengruppen hat meine Sicht auf unsere Verantwortung deutlich verändert.“
Ein gemeinsames Ziel: Menschenrechte im Tourismus stärken
Die Brancheninitiative unterstreicht die Bedeutung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten als Basis für einen verantwortungsvollen Tourismus.
Die beteiligten Unternehmen Dertour Group, TUI Group, TUI Cruises, Booking.com, Gebeco, Chamäleon, Studiosus Reisen, Hauser Exkursionen und FairAway Travel integrieren das entwickelte Training in ihre Partnernetzwerke und fördern so eine breite Anwendung der Schulungsinhalte. Die Teilnahme an den Schulungen soll als wesentliches Qualitätskriterium für lokale Partner etabliert werden und eine nachhaltige Zusammenarbeit unterstützen.
„Die entwickelten Trainingsmodule sind das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit in der Tourismusbranche. Ziel war es, das Thema der menschenrechtlichen Sorgfalt praxisnah und zielgruppengerecht zu vermitteln. Die kostenfreien Trainings kommen allen Unternehmen und ihren internationalen Lieferketten zugute.“
Wer steckt hinter dem Projekt?
Das Training ist Ergebnis eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Privatwirtschaft geförderten Projekts. Fachliche Unterstützung erhält es von forum anders reisen, dem Verband für nachhaltigen Tourismus, dem Deutschen Reiseverband (DRV) sowie ECPAT Deutschland, der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung.
Das Projekt wurde im Rahmen des Branchendialogs Tourismus für nachhaltige Entwicklung umgesetzt und finanziert sich zu gleichen Teilen aus Eigenmitteln der beteiligten Tourismusunternehmen und des BMZ.
Das neue digitale Training steht ab sofort auf atingi.org, der digitalen Lernplattform des BMZ, zur Verfügung.
(Futouris/SAKL)