Nachhaltiger Tourismus: Ein Erfolgsmodell?
Das Projekt „Katzensprung“ fordert die Branche dazu auf, den wirtschaftlichen Rückenwind des derzeitigen Tourismus-Booms zu nutzen, um verstärkt in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. Erfolgreiche Vorzeigeprojekte, von denen die Branche lernen könne, gäbe es bereits.
„Es gibt in Deutschland viele vorbildliche und erfolgreiche nachhaltige Reiseangebote. Die werden aber zu wenig gewürdigt und oft bei der touristischen Vermarktung nicht berücksichtigt“, sagt Mareike Schiffels, Pressesprecherin des Projekts „Katzensprung – Kleine Wege – große Erlebnisse“. „Dabei zeigen viele Umfragen, dass es eine große Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten im Tourismus gibt. Gute Beispiele zeigen außerdem, dass nachhaltige Tourismus-Unternehmen interessante Zugpferde für ihre Regionen sein können“.
Seit Dezember reisen Mitglieder des Katzensprung-Teams durch Deutschland, um ganz gezielt nachhaltige Reiseangebote aufzuspüren und ihnen die verdiente Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dafür arbeitet das Team unter anderem mit zehn Naturparken zusammen, die mit einem Screening-Verfahren analysiert werden, um nachhaltige Angebote vor Ort zu entdecken. Aktuell bereist wurden die Naturparke Schwarzwald Mitte Nord, Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Taunus, Hessische Rhön, Bergisches Land, Ammergauer Alpen, Nordeifel, Harz und Lüneburger Heide.
Was bringt das den Gastgebern?
Warum investieren Tourismus-Angebote in nachhaltigen Tourismus? Was bringt Gastgeberinnen und Gastgeber dazu, vom üblichen Weg abzuweichen und sich für nachhaltige und sanfte Tourismusangebote stark zu machen?
„Weil es sich schlicht rechnet“, antwortet Christian Loth, Marketingleiter vom Kloster Ettal in Bayern. Die Kloster-Brauerei und -Brennerei spart massiv Betriebskosten durch den Einsatz nachhaltiger Technik und setzt auf die Verwendung regionaler Zutaten für die Klosterprodukte.
„Weil wir uns damit vom Wettbewerb abheben und weniger austauschbar sind. Außerdem können wir den jungen Leuten hier in der Region mit neuen Ideen eine bessere Perspektive bieten“, ist Volker Kullmann, Inhaber des Waldhotels am Stausee im Thüringer Schiefergebirge, überzeugt.
„Weil das ein aktiver Beitrag zum Kulturlandschaftserhalt und zum Weiterbestehen der Land- und Forstwirtschaft ist“, sagt Jasmine Holfeld von der Ammergauer Alpen GmbH. (ots/MJ)