Bayerischer Tourismustag

Michaela Kaniber: „Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung für den Tourismus“

Julia Heyer (Kongressagentur Conventus), Dr. Jürgen Böhner (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie) und Staatsministerin Michaela Kaniber
Ministerin Michaela Kaniber betonte, dass die Tourismuswirtschaft Klarheit und politische Verlässlichkeit benötigt. (Foto: © Judith Schmidhuber/StMELF)
Am 14. November fand in Bamberg der Bayerische Tourismustag statt. Tourismusministerin Michaela Kaniber hob dabei die starke Entwicklung der Branche hervor und forderte gleichzeitig politische Verlässlichkeit für die Zukunft des bayerischen Tourismus.
Freitag, 15.11.2024, 10:29 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Bayern steht im Wettbewerb der Destinationen hervorragend da“, sagte die für Tourismus zuständige Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) beim bayerischen Tourismustag in Bamberg. „Wir liegen bei Gästeankünften und Übernachtungszahlen nicht nur über dem Niveau des Vorjahres, sondern auch wieder über den Vor-Corona-Werten von 2019.“

Tourismus ist in Bayern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 548.000 Menschen sind finanziell vom Tourismus abhängig. 

Die beliebteste Region im Freistaat 

Konkret verzeichnete der Freistaat von Januar bis September 2024 mehr als 31,4 Millionen Besucher – rund ein Viertel (24,1 Prozent bzw. 7,55 Millionen) davon kam aus dem Ausland. Dies sind den Angaben zufolge 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht verglichen mit 2019 einem Plus 1,4 Prozent. 

Beliebteste Urlaubsregion bleibt Oberbayern mit mehr als 14,6 Millionen Gästen, gefolgt von Franken (8,09 Millionen), Allgäu/Bayerisch-Schwaben (4,78 Millionen) und Ostbayern (4,10 Millionen). Interessant ist dabei, dass Ostbayern als einzige Region im Vergleich zum Vorjahr ein Minus verzeichnet.

Große Erwartungen an eine neue Bunderegierung

Beim Bayerischen Tourismustag äußerte sich Michaela Kaniber jedoch auch zur künftigen Tourismuspolitik in Berlin: „Die Ampel hinterlässt einen Scherbenhaufen aus Tatenlosigkeit und falschen Entscheidungen in der Tourismuspolitik. So konnte es nicht mehr weitergehen. Wir haben große Erwartungen an die neue Bundesregierung“, sagte Kaniber. 

Sie betonte, dass die Bundesregierung nach der anstehenden Neuwahl die Tourismusbranche dringend entlasten müsse. Unter anderem müsse die falsche Anhebung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie korrigiert und eine Arbeitszeitflexibilisierung sowie mehr Bürokratieabbau erreicht werden.

„Die Tourismuswirtschaft benötigt jetzt mehr denn je Klarheit und politische Verlässlichkeit. Wir brauchen endlich wieder eine handlungsfähige neue Bundesregierung!“, so Kaniber. 

Julia Heyer (Kongressagentur Conventus), Dr. Jürgen Böhner (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie) und Staatsministerin Michaela Kaniber
Ministerin Michaela Kaniber überreichte auf dem Tourismustag eine Förderzusage im Rahmen der neu geschaffenen Kongressinitiative für die bayerische Tourismuswirtschaft. V. l.: Julia Heyer (Kongressagentur Conventus), Dr. Jürgen Böhner (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie) und Staatsministerin Michaela Kaniber (Foto: © Judith Schmidhuber/StMELF)

Kein Wachstum um jeden Preis

Beim Tourismus gehe es aber um mehr als Rekordzahlen, so Kaniber weiter. Man wolle kein Wachstum um jeden Preis. „Wir machen Tourismuspolitik mit Mehrwert. Wir werden weiter einen qualitätsvollen und werteorientierten Tourismus stärken, der positiv auf die Lebensqualität vor Ort einzahlt. Es geht darum, die Erlebniswelt der Gäste und die Lebenswelt der Einheimischen weiter in Einklang zu halten.“

Darüber hinaus überreichte Ministerin Kaniber auf dem Tourismustag eine Förderzusage im Rahmen der neu geschaffenen Kongressinitiative für die bayerische Tourismuswirtschaft: „Mit 27.500 Euro fördern wir die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie, die ihre viertägige Jahrestagung im Jahr 2026 in Würzburg abhalten wird. Es freut mich sehr, dass es uns gelungen ist, diese wichtige Veranstaltung nach Bayern zu holen.“

Die Ministerin zeigte sich überzeugt, dass es mit der Förderinitiative gelingen werde, noch viele weitere bedeutende Kongresse und Tagungen nach Bayern zu holen. „Mit unserer Förderinitiative können wir einen wichtigen Pluspunkt in den Wettbewerb einbringen“, so die Ministerin abschließend. 

(dpa/Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus/SAKL)

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