Mehr Übernachtungen inländischer Camping-Gäste
In Corona-Zeiten suchen viele Menschen einen Weg, trotz der Reisebeschränkungen Urlaub zu machen – und setzen dabei auf Camping. Im Gegensatz zu den meisten anderen Unterkunftsarten waren die Campingplätze in Deutschland im Sommerhalbjahr 2020 (Mai bis Oktober) stärker nachgefragt als im Vorjahreszeitraum: Sie verbuchten von Mai bis Oktober 2020 rund 31 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Obwohl die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste auf den hiesigen Campingplätzen im Sommerhalbjahr 2020 um 49,8 Prozent zurückging, registrierten die Campingplätze insgesamt dennoch 6,1 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum.
Beherbergungsverbote machen sich bemerkbar
Der Blick auf das ganze Corona-Jahr 2020 zeigt, dass Lockdown-Phasen im Frühjahr und ab November auch auf den Campingplätzen spürbar waren. Von Januar bis Dezember 2020 verzeichneten die deutschen Campingplätze insgesamt 5 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr. Der leichte Zuwachs an Übernachtungen inländischer Gäste (+2,3 Prozent) konnte das Wegbleiben ausländischer Gäste nicht kompensieren (-53,8 Prozent).
Nachfrage nach Wohnmobilen boomt
Die wachsende Beliebtheit des Campingurlaubs spiegelt sich auch in den Zahlen des Kraftfahrt- Bundesamtes (KBA) wider. Mit einem Plus von 41,4 Prozent verzeichneten Wohnmobile bei den Pkw-Neuzulassungen den stärksten Zuwachs im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr. An allen Pkw-Neuzulassungen hatten sie einen Anteil von 2,6 Prozent. Die Wohnmobil-Neuzulassungen lagen von Januar bis Februar 2021 in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum (+0,1 Prozent).
33,3 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen
Auch Ferienwohnungen und -häuser standen im Sommerhalbjahr 2020 bei Gästen aus Deutschland hoch im Kurs. Mit 33,3 Millionen Übernachtungen inländischer Gäste verzeichneten die Ferienwohnungen und -häuser 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie bei den Campingplätzen gingen auch dort die Übernachtungen ausländischer Gäste stark zurück, und zwar um 40,6 Prozent gegenüber dem Sommerhalbjahr 2019. Insgesamt – also unabhängig vom Wohnsitz der Gäste – blieben die Übernachtungszahlen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (+0,9 Prozent). Aufs ganze Jahr betrachtet sorgten die coronabedingten Reisebeschränkungen auch bei den Ferienwohnungen und -häusern für eine negative Bilanz: Von Januar bis Dezember 2020 gab es insgesamt 13,7 Prozent weniger Übernachtungen als 2019; ein Rückgang von 11,1 Prozent bei inländischen Gästen sowie 36,3 Prozent bei ausländischen.
(Destatis/MK)