Verbesserungsbedarf

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismus benötigt dringend Auffrischung

Ostseebäder sind immens beliebt bei Touristen. (Foto: © picture alliance/dpa | Stefan Sauer)
Die Ostsee, nach wie vor sehr beliebt bei Touristen. (Foto: © picture alliance/dpa | Stefan Sauer)
Der Landestourismusbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern warnt vor einem Stillstand und einem möglichen Abschwung. Trotz stabiler Übernachtungszahlen fehlen qualitative Verbesserungen. Während Mitbewerber voranschreiten, verliert MV an Boden. 
Montag, 04.03.2024, 10:59 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Doch andere Destinationen gewinnen an Boden. „Wir verharren zu viel“, warnt der Landestourismusbeauftragte.

Touristische Angebote sind in die Jahre gekommen

Der Landestourismusbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern schlägt Alarm. Die touristischen Produkte und Angebote im Nordosten seien in die Jahre gekommen, und es fehle an qualitativen Verbesserungen. «Wir sind eher in einer Situation des Verwaltens früherer Erfolge. Irgendwann kommt der Punkt, wo es zu spät ist, um vor einem großen Knall oder einem wirklichen Abschwung noch gegenzusteuern», sagte Tobias Woitendorf, der auch Chef des Tourismusverbandes MV ist, der Deutschen Presse-Agentur.

Schlusslicht bei Zuwächsen

Nach dem Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes erreichte Mecklenburg-Vorpommern 2023 zwar mit 32,2 Millionen Übernachtungen seine Zahlen aus dem Vorjahr, gemessen am Zuwachs von plus 1,2 Prozent sei das Bundesland aber deutsches Schlusslicht auf hohem Niveau. Auch Sicht Woitendorfs wäre ein geringes Wachstum völlig in Ordnung, wenn es mit einem qualitativen Anstieg einhergehe. Das sei aber in MV insgesamt betrachtet nicht der Fall. 

Der MV-Cheftouristiker verwies darauf, dass es seit Jahren Signale geben, dass in der Branche im Nordosten etwas ins Wanken gerate und die Dynamik bei den Investitionen, beim Produkt und der Attraktivität leide. Mitbewerber Schleswig-Holstein entwickle sich sowohl quantitativ als auch qualitativ ganz anders. MV verliere im Wettbewerb an Boden.

Jüngere Generation wird kaum angesprochen

Es sei dringend notwendig, die neuen Bedürfnisse jüngerer Generationen in die Angebote aufzunehmen. Auch müsse der internationale Tourismus gestärkt werden. „Wir haben es in 35 Jahren nicht geschafft, diesen Tourismus wirklich international aufzustellen. Das muss die Zielstellung sein für die kommenden Jahre. Wir verharren zu viel“, betonte Woitendorf, der kommende Woche bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) wieder zahlreiche Gespräche führen wird.  

Mencklenburg-Vorpommern auf ITB vertreten

Mecklenburg-Vorpommern ist bei der am Dienstag beginnenden Messe wieder mit mehreren Partnern am Gemeinschaftsstand der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT)  vertreten, darunter auch die Arcona-Hotelgruppe, die Reederei A-Rosa und das Meeresmuseum Stralsund. Das Format der ITB als Fachmesse habe sich bewährt, so Woitendorf.

(dpa/CHHI)

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