Schweizer Städtehotellerie

Masterplan soll Perspektiven geben

Eingang zur IGEHO
Die Schweiz ist traditionell ein beliebter Standort für Messen (etwa die IGEHO), Events, Veranstaltungen internationaler Organisationen und Kongresse. (© Igeho)
Nachdem die Corona-Pandemie vor allem den Städtetourismus hart trifft, fordert die Branche nun vom Schweizer Bundesrat einen Masterplan zur Verbesserung der Rahmenbedingungen von MICE.
Montag, 28.09.2020, 09:56 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

HotellerieSuisse hat bereits im Juli Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Städtetourismus in der Schweiz gefordert. Ein Postulat von Nationalrätin Simone de Montmollin (FDP/GE) will nun, dass der Bundesrat einen Masterplan zur Verbesserung der Rahmenbedingungen von MICE (Tagungen, Kongresse, Ausstellungen, Messen) und Großveranstaltungen präsentiert.

Der Masterplan soll Stoßrichtungen zur Entwicklung des Standorts Schweiz beinhalten, damit MICE und Großveranstaltungen auch in Zukunft international bestehen und einen Wettbewerbsvorteil erzielen können. „Dies ist für den von der Coronakrise besonders hart getroffenen Städtetourismus dringend nötig, damit dieser attraktiv bleibt“, sagt Andreas Züllig, Präsident von HotellerieSuisse.

Bundesrat zum sofortigen Handeln aufgefordert

Der Vorstoß von Nationalrätin de Montmollin fordert, dass der Bundesrat erste Stoßrichtungen im Tourismusbericht des Seco 2021 vorlegt. Konkrete Maßnahmen sollen spätestens bis zur Standortförderungsbotschaft 2023 bis 2027 folgen. Der Bundesrat hatte in seiner Tourismusstrategie 2017 die Wichtigkeit von Großveranstaltungen – wie etwa internationalen Sportturnieren – anerkannt und kündigte an, solche Events stärker zu begleiten und die bürokratischen Hürden zu senken. „Dies muss jetzt geschehen, damit Wertschöpfung und imagefördernde Wirkung der zahlreichen Sport- und Kulturevents von Weltformat der Schweiz erhalten bleiben“, sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. Bis heute hat der Bundesrat allerdings keine konkreten Maßnahmen eingeleitet. Mit dem Postulat soll nun Bewegung in die Sache kommen.

Rahmenbedingungen erleichtern

Die bürokratischen Hürden für Events in der Schweiz sind in verschiedenen Bereichen hoch. Gerade für ausländische Veranstalter und Organisatoren ist die Ausgangslage oft unklar, was auch an den föderalistischen Strukturen der Schweiz liegt. So sind hierzulande etwa die Registrierung von Personen oder die MWST-Rückerstattung mit bürokratischen Aufwand verbunden. Ein weiteres Beispiel ist die vorübergehende Einfuhr von Waren. Während es innerhalb des EU-Raums keine Zollabfertigung gibt, kämpfen internationale Messen in der Schweiz (z.B. Autosalon Genf oder ARTBasel) mit Zollhürden. „Damit steigen die Kosten im Vergleich zum Ausland, weshalb wir schnellstmöglich einen Abbau der Zölle sowie der administrativen Prozesse fordern“, sagt Christoph Kamber, Vorstandsmitglied von Expo Event.

MICE und Großveranstaltungen sind für die städtischen Gebiete ein wesentlicher Teil ihrer Tourismusattraktivität. Der volkswirtschaftliche Nutzen beträgt rund 5 bis 6 Milliarden Franken pro Jahr und rund 50.000 Arbeitsplätzen über alle Branchen sind von MICE und Großveranstaltungen abhängig.

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