Martin Schläpfer übernimmt Wiener Staatsballett
Derzeit ist Schläpfer noch künstlerischer Direktor und Chefchoreograph des Balletts der Deutschen Oper am Rhein. Ab dem 1. Spetember wir er dann, – mit Beginn der Direktionszeit von Bogdan Roscic an der Wiener Staatsoper – neuer Direktor und Chefchoreograph des Wiener Staatsballetts und seiner Ballettakademie.
Von 1999 bis 2009 leitete Martin Schläpfer das von ihm neu formierte Ballett Mainz, das unter seiner Direktion in die erste Reihe der deutschen Ballettcompagnien aufrückte. 2009/10 übernahm er als Direktor und Chefchoreograph das Ballett der Deutschen Oper am Rhein, das die internationale Kritikerumfrage der Zeitschrift „tanz“ bereits nach seiner ersten Spielzeit mehrfach als „Kompanie des Jahres“.
Zahlreiche Schöpfungen, Preise und Erfahrungen
In seinem inzwischen über 60 Werke umfassenden Schaffen hat Martin Schläpfer seinen Stil immer mehr zu einer ebenso individuellen wie zeitgemäßen Ballettkunst verdichtet. Uraufführungen entstanden für das Bayerische Staatsballett München und Het Nationale Ballet Amsterdam. Das Ballett Zürich zeigte 2014 sein „Forellenquintett“ im Zürcher Opernhaus. Im Januar 2017 war er als Choreograph und Pädagoge an Canada’s National Ballet School in Toronto zu Gast. Nachdem Martin Schläpfer 2012 bereits für den Pas de deux „The Old Man and Me“ “ als Tänzer auf die Bühne zurückkehrte, kreierte Hans van Manen mit „Alltag“ 2014 erstmals eine Uraufführung für ihn als Solisten. Zudem ist Schläpfer Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter des Kunstpreises des Landes Rheinland-Pfalz, des Tanzpreises der Spoerli Foundation (2003), des Prix Benois de la Danse (2006) sowie 2009 und 2012 des deutschen Theaterpreises uvm..
„Martin Schläpfer ist zuallererst ein Schöpfer, ein Choreograph, und als solcher einer der bedeutendsten der Gegenwart. Das verleiht eine ganz eigene Perspektive auf die Aufgabe eines Ballettdirektors. Gleichzeitig ist er aber auch ein Tänzer und erfahrener Leiter von Compagnien, der in seiner Repertoire-Arbeit immer bemüht war, die besten Kreationen anderer großer Choreographen an sein jeweiliges Theater zu holen. Damit steht er nicht nur für neue Ballette, sondern auch für die klassische Tradition des 20. Jahrhunderts – gepflegt und weiterentwickelt mit dramaturgischem Gespür, Liebe zur Vielseitigkeit, höchster akademischer Präzision und einem kompromisslosen Streben nach Qualität. In dieser Kombination zieht Martin Schläpfer seit Jahren seine vollkommen eigenständige Bahn und hat damit den Tanz als Disziplin auch in neue Bahnen gelenkt. Seine Bereitschaft, die Aufgabe in Wien zu übernehmen, ist ein großer Gewinn für die Wiener Staatsoper und für die Stadt als ein Zentrum des Balletts auf höchstem Niveau“, so Bogdan Roscic über Schläpfer. (ots/MJ)