Umweltschutz

Laax will CO2-neutral werden

E-Pistenbully bei der Arbeit
Auch E-Pistenbullys sollen zur CO2-Einsparung beitragen. (© Philipp Ruggli)
Nach dem Leitsatz „reduce, reuse, recycle“ verfolgt das Schweizer Skigebiet einen grünen Kurs. In den letzten sieben Jahren konnte die Destination ihren Energiebedarf bereits um 15 Prozent senken.
Montag, 10.02.2020, 09:24 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die Weisse Arena Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, die erste selbstversorgende, CO2-neutrale Alpendestination zu werden. Dafür wird bereits heute der gesamte Strombedarf des Skigebiets aus CO2-neutralen Quellen gewonnen. Photovoltaikanlagen an den Bahnstationen und die Umstellung von Öl- auf Pelletheizungen sowie Wärmepumpen ermöglichen weitere CO2-Einsparungen.

In Laax werden täglich 224 Pistenkilometer präpariert. Um die Pistenpflege möglichst effizient und energiearm zu gestalten, wird in modernste Technologien investiert: Das gesamte Skigebiet wurde mit einer 3D-Technologie auf Höhen und Tiefen vermessen. So können die Pistenfahrzeuge mittels eines 3D-Schneehöhenmessungs-Systems feststellen, wo wie viel Schnee liegt, und die Pisten entsprechend effizienter präparieren. Alle Pistenfahrzeuge sind zudem mit einem Motordaten-System ausgestattet, das dem Pistenbully-Fahrer die optimale Drehzahl für einen minimalen Dieselverbrauch anzeigt.

Motoren-Abwärme zum Heizen

Das größte Potenzial für Energiesparmaßnahmen liegt aber im Gebäudebestand. So setzt die Weisse Arena Gruppe bei neuen Gebäuden auf Plus-Energie-Bauten mit positiver Energiebilanz. Bei bestehenden Gebäuden erfolgt, sofern nötig, schrittweise eine energetische Sanierung. Zudem wird die Motoren-Abwärme der Bahnbetriebe teilweise rückgewonnen und zur Heizung der Bahnstation und umliegender Gebäude genutzt.

Die Herstellung von Rohstoffen verschlingt bis zu 95 Prozent mehr Energie als die Herstellung von wiederverwerteten Rohstoffen. Deshalb gibt es in Laax eigens entwickelte Recyclingstationen. Um weniger Lebensmittel zu verschwenden und um effizienter zu kochen, startete die Weisse Arena Gruppe im Winter 2017/2018 im Riders Hotel ein Pilotprojekt: Mithilfe des vollautomatischen Foodwaste-Management-Tools Kitro werden Küchenprozesse optimiert, um Essensverschwendung zu reduzieren.

Quellwasser statt Wasser aus Flaschen

Auch PET-Flaschen wurde der Kampf angesagt – und zwar mit Trinkwasser-Brunnen, die den Gästen kostenlos frisches Bergquellwasser bieten. Diese Brunnen sind in Restaurants, Cafés und Wartehallen der Bergbahnen zu finden und sollen Gäste animieren, das gute Bergwasser zu trinken anstatt abgefülltes Wasser in Plastikflaschen mit langen Transportwegen zu konsumieren.

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