Niedersachsen

„Gäste holen nach, was Anfang der Saison nicht möglich war“

Touristenpaar studiert eine Stadtkarte
Bereits in der Sommersaison 2022 erholte sich der deutsche Incoming-Tourismus deutlich. (Foto: © baranq – stock.adobe.com)
In vielen Urlaubsorten war während des Sommers kaum ein freies Bett zu finden. Geht der Boom nun so weiter? Die Buchungslage stimmt Touristiker zwischen Harz und Küste auch für den Herbst optimistisch.
Montag, 13.09.2021, 14:47 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Die neue Corona-Verordnung des Landes und eine hohe Impfquote unter Urlaubern geben laut Verbänden dem Tourismus in Niedersachsen Rückenwind für die Herbstsaison. Die großen Urlaubsregionen Harz, Lüneburger Heide und Küste melden eine solide Buchungslage für die anstehenden Herbstmonate – auch wenn Buchungen noch immer kurzfristig eingingen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den regionalen Tourismusverbänden ergab.

Auslastung bei 90 bis 95 Prozent

„Wir sind sehr zufrieden, was die Vorbuchungen angeht. Aber so eine gewisse Unsicherheit – was passiert, was kommt, was bringt die vierte Welle – die ist natürlich vorhanden“, so die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt. Die Buchungen kämen auch für diesen Herbst kurzfristig mit einem Vorlauf von etwa sechs Wochen herein, meint auch Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide. Im September gebe es noch einige freie Betten. Die Auslastung insgesamt sei aber nach wie vor hoch zwischen 90 und 95 Prozent. Von dem Bruch zeigte sich grundsätzlich optimistisch, dass die Buchungslage den Herbst über solide bleibt. Unter den Reisenden, die in die Heide kämen, sei bereits jetzt der Anteil an Geimpften hoch. Bis zu 80 Prozent der Hotelgäste hätten Impfungen. Für diese sehe die Corona-Verordnung kaum Einschränkungen vor. Zwar werde eine vierte Welle voraussichtlich kommen, sagte von dem Bruch. Aber: „Ich glaube nicht, dass das weiterhin Einfluss auf den Tourismus haben wird.“

Hoffnung auf längere Hochsaison

Auf den Ostfriesischen Inseln hoffen Touristiker und Gastgewerbe, dass sich die gute Hochsaison, die eigentlich mit dem Ende der Sommerferien ausgelaufen ist, noch ein bisschen verlängern lässt. „Es sieht so aus, als ob die Gäste nachholen, was Anfang der Saison nicht möglich war“, teilte Wolfgang Lübben vom Staatsbad Norderney mit. Die Unterkünfte für die Herbstferien seien bereits sehr gut gebucht. Zudem verlängere sich auf Norderney die Buchungszeit bis tief in den November. „Eben weil einige vorher schon nicht mehr fündig werden.“

Sehr gute Auslastung für Herbstferien vermutet

Borkum, Juist, Langeoog und Spiekeroog melden ebenfalls solide Buchungszahlen für den November – ein grauer Monat, in dem eigentlich nur eingefleischte Nordsee-Fans an die Küste kommen. Und auch entlang der Küste machen sich die Touristiker Hoffnungen: „Für den Herbst ist die Buchungslage aktuell noch etwas verhaltener, die Reservierungen trudeln jetzt aber nach und ein, sodass wir davon ausgehen, dass auch über die Herbstferien die Auslastung sehr gut werden wird“, teilte der Leiter Touristik und Marketing der Wilhelmshaven Touristik und Freizeit, Benjamin Buserath, mit.

Vorbuchungsrate über Vor-Krisen-Niveau

Die Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) teilte zuletzt mit, dass die Vorbuchungsraten für den September und die Herbstferien zum Teil bereits über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 lagen. Der Tourismus profitiere von dem Trend, dass viele Menschen ihren Urlaub im eigenen Land verbringen möchten und sich derzeit mit Auslandreisen noch zurückhielten, teilte der Tourismusverband mit.

(dpa/NZ)

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