Gegen Billigflieger und Flixbus

Die Bahn lockt mit „Super-Sparpreis“

Ein fahrender Zug der deutschen Bahn
Die Bahn bläst zum Super-Preiskampf. (Foto: picture alliance/Geisler-Fotopress)
Die Deutsche Bahn will derzeit mit verschiedensten Angeboten Kunden anlocken. Mit „Super-Sparpreisen“ will man sich gegen die wachsende Konkurrenz behaupten.
Dienstag, 29.05.2018, 10:35 Uhr, Autor: Markus Jergler

Für nicht mal 15 Euro im ICE von Hamburg nach München? Wer flexibel ist, ergattert schon heute solche Aktionstickets. Die Bahn verschärft den Preiskampf mit Billigfliegern und Bussen. Günstige Fahrkarten für die Sparsamen und mehr Komfort für die, die auch mit Bus, S-Bahn, Tram und U-Bahn reisen – damit will der Konzern ab August deutlich mehr Fahrgäste locken.

„Super-Sparpreise“
Sparpreistickets ab 19,90 Euro in der zweiten Klasse kennen Bahnfahrer schon – aber nur von Sonderaktionen. Nun kommen sie als „Super-Sparpreis“
dauerhaft. Wer eine Bahncard hat, bekommt Rabatt und fährt unter Umständen sogar für knapp 15 Euro quer durchs Land. Die Zahl der „Super-Sparpreis“- Tickets wird aber begrenzt, und es wird sie vor allem für Züge geben, die normal nicht besonders voll sind, weniger für den beliebten Freitagnachmittag. „Es bietet sich an, möglichst früh zu buchen“, rät Berthold Huber, Personenverkehrsvorstand der Bahn.

City Ticket
Bahncard-Inhaber kennen auch das City Ticket schon: Wenn sie mehr als 100 Kilometer im ICE, Intercity oder Eurocity fahren, dürfen sie mit dem Fahrschein am Start- und Zielbahnhof in der Innenstadt auch in Busse, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen steigen. Ab August ist dafür keine Bahncard mehr nötig – beim „Flexpreis“ und beim „Sparpreis“. Für den neuen „Super-Sparpreis“ gilt das City Ticket nicht.

Kunden müssen aber genau hinsehen, wie weit sie mit Bus, Tram, U- und S-Bahn fahren dürfen. In Berlin etwa gilt das City-Ticket nur innerhalb des S-Bahn-Rings. „Sie laufen Gefahr, doch schwarz zu fahren“, warnte der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Er findet den City-Ticket-Ausbau erst mal gut, wünscht aber eigentlich eine einfachere Lösung. Die Grünen erinnerten daran, dass sich Union und SPD bundesweite eTickets zum Ziel gesetzt haben.

Große Konkurrenz
Die neuen Angebote sind eine Antwort auf Flixbus und Billigflieger. An den Billigfliegern orientiert sich die Bahn auch beim Preismodell. „Super-Sparpreis“ bedeutet: Zugbindung, kein Storno und kein City-Ticket. Beim „Sparpreis“ gibt es das City-Ticket und Storno für zehn Euro Gebühr. Wer flexibel bleiben will, muss den deutlich teureren „Flexpreis“ buchen: City-Ticket, freie Zugwahl, Storno kostenlos vor dem ersten Geltungstag. Verbraucherschützer befürchten, dass nun auch bald bei der Bahn Zusatzkosten für Koffer und Handgepäck sowie dynamische Preise eingeführt werden könnten. (dpa/MJ)

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