Übernachtungszahlen

Deutscher Incoming-Tourismus boomt

Berlin, Bode-Museum
Berlin ist immer eine Reise wert. Das denken offensichtlich auch viele Deutsche. (Foto: © DZT / Dagmar Schwelle)
Die Reisewirtschaft hierzulande kann sich über einen deutlichen Aufwärtstrend freuen. Mit einem Anstieg der Übernachtungszahlen um 8,1 Prozent ist die Sommer-Saison äußerst erfolgreich verlaufen. Auch die weiteren Aussichten sind hervorragend.
Montag, 14.10.2024, 11:49 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Nach Auswertung verschiedener Datenquellen zieht die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) für die sommerliche Hochsaison eine positive Zwischenbilanz. So stiegen nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes die Übernachtungszahlen ausländischer Gäste im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,7 Prozent auf 10,1 Millionen.

Starker Incoming-Tourismus

In den Hauptreisemonaten Juni bis August wuchs der Incoming-Tourismus im Vorjahresvergleich insgesamt um 8,1 Prozent. Damit liegt die Recovery im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019 in der Ferienzeit bei 98 Prozent.

Weitere Indikatoren bestätigen den anhaltenden Aufwärtstrend: Die Hotelauslastung lag nach Erhebungen von MKG Consulting im August mit 68,4 Prozent um 2,4 Prozentpunkte über den Vergleichswerten des Vorjahres. Auch im Flugverkehr verzeichnete Forward Keys für den August eine Steigerung der internationalen Flugankünfte in Deutschland um 15,2 Prozent.

Die Konsumausgaben internationaler Besucher in Deutschland lagen über den Zeitraum der UEFA EURO 2024 hinaus bis mindestens Ende August ebenfalls über dem Vergleichszeitraum 2023, wie eine Analyse von Mastercard zeigt.

Der positive Trend für das Deutschland-Incoming wird ebenso durch die internationale Reisebranche bestätigt: Im DZT Travel Industry Expert Panel (TIEP) – einer vierteljährlichen Umfrage unter mehr als 250 internationalen Reiseveranstaltern mit Deutschlandprogrammen – steigt der Anteil der CEOs und Key Accounts, die ihre aktuelle Geschäftssituation bezogen auf Deutschland positiv beurteilen im 3. Quartal 2024 auf 57 Prozent. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Deutschland ist attraktives Reiseland

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, ordnet die bisher vorliegenden Zahlen im aktuellen Kontext ein: „Die Nachfrage in der Hochsaison – unterstützt durch Großevents, wie die UEFA EURO 2024 oder die Gastspiele internationaler Top-Stars in diesem Sommer, war überdurchschnittlich gut und spiegelt die hohe Attraktivität der Marke Reiseland Deutschland. Für die Zukunft geben uns die guten Markenwerte im neuen Anholt Ipsos Nation Brands Index (NBI) 2024 eine solide Grundlage für weiteres qualitatives Wachstum.

Das spiegelt auch die Wahrnehmung in der internationalen Reiseindustrie wider: Aufbauend auf die bereits sehr guten Zufriedenheitswerte mit ihrer aktuellen Geschäftssituation äußern 50 Prozent der Befragten im TIEP nochmals steigende Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate. Allerdings sehen wir auch eine außerordentlich hohe Sensibilität der Reiseindustrie für die Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich. Die aktuelle Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf gestrichene Flugverbindungen und Standortkosten sowie steigende Energiekosten, sind ein Risiko für die Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit des Reiseziels Deutschland.“

Top-Ranking für das Markenimage Deutschlands 

Im Anholt Nation Brands Index (NBI) 2024 führt Deutschland das Ranking der 26 untersuchten europäischen Länder an. Im weltweiten Vergleich von 50 führenden Wirtschaftsnationen behauptet Deutschland seinen 2. Platz aus dem Jahr 2023 – nach Japan und vor Italien.

Die Positionierung des Reiselandes Deutschland im internationalen Wettbewerb wird besonders unterstützt durch den Aufstieg im Teilindex „Tourismus“ von Rang 11 auf Rang 10. Hier verzeichnet der NBI, insbesondere eine Wahrnehmungssteigerung im Segment „Historic Buildings“. In der Facette „People“ verbessert sich das Image Deutschlands zum zweiten Mal in Folge: vom 11. Platz im Jahr 2022 über Rang 9 2023 auf den 8. Platz im aktuellen Ranking.

(DZT/CHHI)

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