Deutsche Unternehmen rechnen wieder mit mehr Geschäftsreisen
„Persönliche Begegnungen bleiben für die Unternehmenslenker von elementarer Bedeutung, auch wenn Geschäftsreisen inzwischen mehr hinterfragt werden“, sagt Oliver Wagner, CEO von AirPlus International.
Er ergänzt: „Gerade beim Networking hat man erkannt, wie entscheidend physische Treffen sind. Unternehmen orientieren sich dabei zunehmend an den Wünschen ihrer Kunden, aber auch der Akzeptanz in der Gesellschaft. Nicht zuletzt sehen wir, dass die Travel Manager die reisearme Zeit der Pandemie gut genutzt haben, um ihre Unternehmen optimal auf das Comeback der Geschäftsreisen vorzubereiten, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und Fürsorgepflicht.“
Oliver Wagner stützt sich dabei auf eine Befragung des Corporate Payment Spezialisten AirPlus International von rund 110 deutschen Topmanagern, darunter CEOs, Finanz- und Vertriebschefs. Diese belegt, dass die Unternehmenslenker der persönlichen Begegnung und den damit verbundenen Geschäftsreisen nach wie vor eine große Bedeutung zuschreiben.
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Geschäftsreisen sollen in den nächsten 12 Monaten zunehmen
Die überwältigende Mehrheit der befragten deutschen Topmanager (97 Prozent) sieht demnach Nachteile darin, Geschäftsreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen – allen voran die fehlende persönliche Begegnung und die fehlende Möglichkeit des Networkings.
Entsprechend positiv fällt die Prognose für die Entwicklung der Geschäftsreisen im eigenen Unternehmen aus: Knapp jeder zweite Befragte (47 Prozent) geht davon aus, dass die Trips in den kommenden zwölf Monaten zunehmen oder deutlich zunehmen werden. 29 Prozent erwarten keine Veränderung, nur jeder Vierte rechnet mit einem Rückgang.
Auch die Kombination von Geschäfts- und Privatreisen – bekannt unter den Bezeichnungen „Bleisure“ oder „Workation“ – sehen die Top-Manager auf dem Vormarsch: 46 Prozent rechnen mit einer (deutlichen) Zunahme solcher Trips.
Anlässe für persönliche Begegnungen: Networking gewinnt an Bedeutung
Die Befragten sollten außerdem angeben, welche Geschäftszwecke ihrer Meinung nach eine persönliche Begegnung erfordern. Dabei hoben sie wie im vergangenen Jahr den Aufbau von Vertrauen und Beziehungen auf den ersten Platz.
Das Ranking zeigt aber auch, dass sich die Prioritäten nach einem weiteren Jahr Erfahrung mit virtuellen Konferenzen verändert haben: Networking und Socializing haben im Verhältnis an Bedeutung gewonnen, sprangen auf Rang 2 (2022: 9). Analog dazu belegten Schulungen und Fortbildungen nun Platz 4 (2022: 11).
Meetings mit emotionalen Botschaften (wie beispielsweise Feedbackgespräche) rutschten dagegen von Platz 3 auf 12 ab. Hier gab nur jeder fünfte Befragte an, dass dafür eine persönliche Begegnung nötig sei.