Studie

Deutsche Pauschalurlauber und ihr Reiseverhalten

Koffer
Viel Urlaub im Bankenwesen – kaum Freizeit im Hotelgewerbe.
Im HolidayCheck-Urlaubs-Monitor 2017 veröffentlichte das Unternehmen zum zweiten Mal eine umfangreiche Analyse zum Reiseverhalten deutscher Pauschaltouristen. Die Deutschen haben definitiv Lust zu reisen!
Dienstag, 28.02.2017, 10:54 Uhr, Autor: Markus Jergler

Im Reisejahr 2016, in dem einzelne Klassiker unter den Badeurlaubszielen mit Buchungseinbrüchen zu kämpfen hatten, konnten Anschläge und politische Unruhen die Reiselust der Deutschen als solche nicht dämpfen. Das Bedürfnis nach Erholungs- und Badeurlaub ist auch in diesem Jahr ungebrochen. Am westlichen Mittelmeer werden wieder Rekordnachfragen verzeichnet. Die Buchungsumsätze aller bis Ende Januar 2017 gebuchten Sommerurlaube liegen laut Marktforschungsinstitut GfK sechs Prozent über dem Vorjahr. Auch auf Holidaycheck bestätigt sich die enorm positive Einschätzung für das Reisejahr 2017. So liegen 19 der Top 20 Pauschalreiseziele deutlich bis sehr deutlich im Plus.

Mit einer Veränderung von plus 162 Prozent verzeichnet der verhältnismäßig kleine Player Marokko, der günstigen Badeurlaub in der Region um Agadir ermöglicht, den stärksten Anstieg. Spanien mit dem größten Buchungsvolumen wächst um moderate zwei Prozent, die vor dem Hintergrund eines extremen Wachstums in 2016 als äußerst positiv zu bewerten sind. „Auf dem Festland erfreuen sich bisher vor allem die Costa de la Luz und die Costa del Sol steigender Zahlen und auch die Kanaren und die Balearen ziehen nach“, so Anja Keckeisen, CEO von HolidayCheck.

Die Reisestimmung der Deutschen
Urlaub ja, aber wohlüberlegt, lautet die Devise. Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage [3] hat HolidayCheck über 2.000 Deutsche zu ihrer Reisestimmung vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage befragt. Die Ergebnisse zeigen eine sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzte Wirkung von Anschlägen und politischen Unruhen. Während neun Prozent der Umfrageteilnehmer angeben, grundsätzlich seltener zu reisen, lässt sich rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) bei der Wahl des Reiseziels beeinflussen. Dies zeigt sich unter anderem in der Buchungs-Verschiebung des Mittelmeer-Tourismus‘ von östlichen in als sicher empfundene westliche Zielgebiete, die 2016 begann und sich 2017 weiter fortsetzt. Während nur fünf Prozent der Deutschen langfristiger buchen, um Kapazitätsengpässen in beliebten Regionen vorzubeugen, buc ht knapp jeder Zehnte (neun Prozent) kurzfristiger, um sich an der aktuellen Sicherheitslage orientieren zu können. Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) gibt an, sich nicht in der Urlaubsplanung beeinflussen zu lassen.

Wo ist der Urlaub am günstigsten?
Im Schnitt gibt der deutsche HolidayCheck Kunde 131 Euro für einen Tag Pauschalurlaub aus. Für Schnäppchenjäger mit dem Wunsch nach einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis bietet sich im Reisejahr 2017 besonders die Türkei an. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet das Land einen zweistelligen Preisabfall von zwölf Prozent auf im Schnitt 67 Euro. Mit einem Durchschnittspreis von 72 Euro liegen die Kosten pro Urlaubstag in Ägypten acht Prozent unter dem Vorjahr. In den äußerst beliebten Pauschalreisezielen im Süden Europas steigen die Kosten. So ist der Mittelmeer-Klassiker Spanien mit im Schnitt 93 Euro um zwei Prozent teurer geworden. Mit einem Plus von fünf Prozent verzeichnet Griechenland den größten Preisanstieg. (MJ)

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