Der Europa-Park öffnet endlich seine Tore wieder
Im Rahmen einer Video-Pressekonferenz nahm die Inhaber-Familie Mack heute Stellung zu den Auswirkungen des Corona-Lockdowns, zur Wiedereröffnung des Parks sowie zu den geplanten neuen Attraktionen.
Gleich zu Beginn sprach Europapark-Gründer und Inhaber Roland Mack aus, was derzeit viele Unternehmer nachfühlen können: In der fast 50-jährigen Berufslaufbahn seien die vergangenen zwei Monate eine sehr schwierige Situation gewesen. „Diese Gefühlslage will ich kein zweites Mal erleben“, gesteht er vor der Kamera. Nach dem Brand im Mai 2018, der einen beträchtlichen Teil des Parks in Schutt und Asche legte, fordert nun die Virus-Pandemie das ganze unternehmerische Geschick der Eigentümerfamilie. Rund 100 Millionen Euro Umsatz seien in kürzester Zeit verloren gewesen, so Mack, u.a. weil das gesamte Veranstaltungsgeschäft von heute auf morgen wegbrach.
4.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit
Um die finanziellen Einbußen auffangen zu können, wurden rund 4.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, das Kurzarbeitergeld stockte die Eigentümerfamilie um 20 Prozent auf, um die Verluste der Mitarbeiter in einem erträglichen Rahmen zu halten. Um das Überleben des Parks zu sichern, habe man zudem bereits einiges an Eigenkapital „verbrannt“, betonte Mack mit einem kleinen Seitenhieb auf jene großen Konzerne, die lautstark nach Staatshilfen verlangen und gleichzeitig nicht davon abrücken wollen, Dividenden auszuschütten.
An die Politik richtete Roland Mack den dringenden Appell, jetzt schnellstmöglich Investitionen zu fördern, die wegen der Krise von vielen Unternehmern nicht gemacht werden konnten. Davon würde die Wirtschaft am meisten profitieren, ist sich Mack sicher.
Die lange Zeit des Shutdowns haben die Park-Eigentümer und ihre Mitarbeiter dabei keinesfalls verschlafen. Neben einigen wohltätigen Aktionen wurde ein Hygiene-Konzept samt neuen Tools und Lösungen erarbeitet, mit denen das Parkerlebnis nach der Wiedereröffnung trotz Corona garantiert werden kann. Da eine Begrenzung der Besucher auf 10.000 pro Tag zumindest für eine bestimmte Zeit unumgänglich sei, habe man beispielsweise das Online-Ticketing entsprechend weiterentwickelt, so Roland Mack. Wer den Park besuchen möchte, muss also ab sofort für den jeweiligen Tag online ein Ticket kaufen.
Virtuelles Anstehen statt langer Warteschlangen
Um lange Warteschlangen vor den gefragten Attraktionen zu vermeiden, gibt es jetzt eine App, die das virtuelle Anstehen erlaubt. Abstandsregeln und Mundschutzpflicht in den Innenbereichen gelten selbstverständlich auch im Europapark. Außerdem stehen in allen Bereichen Möglichkeiten für die Händedesinfektion zur Verfügung.
Optimismus auch im Hotelresort
Das Europapark Hotelresort sowie einige Restaurants haben seit Anfang der Woche bereits wieder geöffnet, berichtet Thomas Mack, Geschäftsführer des Freizeitparks. Die Resonanz der Gäste sei sehr erfreulich, er bekomme viele positive Rückmeldungen und mittlerweile könne er auch bereits über gute Umsatzzahlen berichten – natürlich bezogen auf die reduzierten Kapazitäten.
Piraten in Batavia und ein gläsernes Studio
Selbstverständlich wird es auch 2020 trotz Corona zahlreiche neue Attraktionen im Park geben. So ist geplant, Ende Juli die beim Brand 2018 zerstörten „Piraten von Batavia“ neu zu eröffnen. Die VirtualReality-Attraktion „Yullbe“ neben der Wassererlebniswelt Rulantica soll ebenfalls noch dieses Jahr vorgestellt werden. Zudem wird im Europapark ein gläsernes Studio eröffnen, in dem TV- und Radio-Produktionen entstehen werden.