5 Tage zusätzlich

Der Durchschnittsdeutsche will mehr Urlaub

Ein Kind mit Sonnenbrille auf einer Luftmatratze im Pool
Der Deutsche ist ein pflichtbewusster Langzeiturlauber. (Foto: Sunny studio/fotolia)
Eigentlich hat der Durchschnittsdeutsche im internationalen Vergleich nicht gerade wenig Urlaubstage. Doch zu seinen durchschnittlich 30 freien Tagen, hätte er gerne noch zusätzliche 5. Dafür würde er auch auf einiges verzichten.
Freitag, 15.06.2018, 08:42 Uhr, Autor: Markus Jergler

Jammer auf hohem Niveau, könnte man es nennen, denn Thailand und Mexiko erhalten im Schnitt gerade mal 10 bzw. 14 Urlaubstage. Der Deutsche hätte gerne 35 Urlaubstage pro Jahr. Doch was wären ihm diese zusätzlichen fünf freien Tage Wert?

Im Land von Hopfen und Malz wären laut Expedia Umfrage immerhin 61 Prozent bereit, eine Woche lang auf das Weißbier, das Pils oder sonstigen Alkohol zu verzichten. Gefolgt von 53 Prozent, die aufs Dessert und 44 Prozent, die auf den Gebrauch der Sozialen Medien, verzichten würden. Verständlich, dass dann auch die Aussicht auf mehr Urlaubtage bei einem Jobwechsel für 80 Prozent der Deutschen eine wichtige Rolle spielt.

Der Deutsche will erst die Arbeit
In Deutschland muss man sich seinen Urlaub erarbeiten. So sehen das zumindest 71 Prozent der Deutschen und warten deshalb üblicherweise mindesten drei Monate, ehe sie in einem neuen Job zum ersten Mal den Chef nach Urlaub fragen – völlig unverständlich für das restliche Europa: Ob in den Niederlanden, in Dänemark oder in Großbritannien, hier sind jeweils fast 50 Prozent der Befragten der Meinung, dass man auch innerhalb der ersten drei Monate ungeniert Urlaub nehmen könne.

Pflichtbewusst sind die Germanen offenbar auch bei der Frage, ob man an eine Geschäftsreise überhaupt ein paar extra Urlaubstage anhängen darf. Während das beispielsweise für 82% der Inder und 66% der Brasilianer völlig normal ist, kann sich das bisher nur etwa ein Drittel der Deutschen vorstellen.

Wenn, dann richtig!
Was der Deutsche macht, macht er richtig, lästert der Rest der Welt gerne – und der deutsche Durchschnittsurlauber bemüht sich denn auch nach Kräften, diesem Klischee gerecht zu werden: Gerade mal 3 Prozent aller bundesrepublikanischen Urlauber schauen in den Ferien mehrmals täglich ins elektronische Postfach, während stattliche 50 Prozent das kein einziges Mal machen. Damit noch nicht genug ist diese Zahl auch noch rückläufig: 2016 waren es noch 4 Prozent, die ihre Emails mehrmals täglich abgerufen haben.

„Es ist längst erwiesen, dass ein längerer Urlaub die Kreativität fördert, die Lebensqualität steigert und neue Kraft tanken lässt. Die Deutschen haben das – im internationalen Vergleich gesehen – bereits erkannt“, erklärt Andreas Nau, Geschäftsführer Zentraleuropa für Expedia. (ots/MJ)

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