Das sind die größten Tourismus-Pleiten
Bei manchen touristischen Projekten weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Denn neben bekannten und erfolgreichen Ideen, die sehr viel Geld bringen, gibt es auch solche, die man lieber nie begonnen hätte. Die Buchungsplattform Travelcircus hat jetzt die 13 schlimmsten touristischen Pleiten der Gegenwart zusammengefasst. Gesamtschaden immerhin 22.5 Mrd. Euro. Einige Beispiele:
- The World Islands: Ein Gemälde aus menschengeschaffenen Inseln, das aus der Luft aussehen soll wie eine Weltkarte vor der Küste von Dubai sollte es werden. Bereits 2003 wurden die Inseln mit 321 Millionen m³ Sand aufgespült. Aber seit der Finanzkrise 2007 steht das Projekt quasi still. Seither sieht sich die künstliche Inselgruppe mit Versandung, Stürmen und einem steigenden Meeresspiegel konfrontiert. Die Folge: Der Zustand von “The World” verschlechtert sich zusehends, 100 der 300 Inseln sind noch nicht verkauft, erst zwei sind überhaupt bebaut. Schaden: 12,5 Mrd. €
- Flughafen Berlin: Unrühmliche Nr. 2 ist der neue Berliner Flughafen. Als größte Flughafenbaustelle Europas feierte der BER seinen Spatenstich bereits 2006. Nach ersten Angaben sollte der Flughafen Ende 2011 seinen Betrieb aufnehmen, eine Terminkorrektur setzte den offiziellen Starttermin auf Juni 2012. Seither wurde die Inbetriebnahme des Flughafens aufgrund technischer und baulicher Mängel immer wieder verschoben. Aktuell ist die Eröffnung für 2021 geplant. Schaden: 6,6 Mrd. €
- New South China Mall: Der Plan war, das größte Einkaufszentrum der Welt zu bauen. Die Realität: keine Geschäfte, keine Restaurants, keine Besucher. Auf einer Fläche von 892.000 m² – rund 125 Fußballfelder – finden sich 660.000 m² Verkaufsfläche, die noch bis vor Kurzem zu 99 Prozent leer stand. Damit galt die New South China Mall in Dongguan, knapp 100 km nördlich von Hong-Kong, lange als Dead Mall. Schaden: 1,1 Mrd. €
- Estádio Nacional de Brasília: Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde das Estádio Nacional de Brasília Mané Garrincha auf den Überresten des Estádio Mané Garrincha erbaut. Mit Gesamtkosten von über 450 Millionen Euro gilt es als eines der teuersten WM-Stadien weltweit. Doch seit der WM fehlt der brasilianischen Hauptstadt Brasília eine Profi-Mannschaft, um die monatlichen Erhaltungskosten von rund 180.000 € zu decken. Die Lösung: Bot das Stadion zur WM noch 70.064 Zuschauern Platz, wird das Gelände heute als Busbahnhof für rund 400 Busse Im Innenraum des Stadions finden sich zudem Beamtenbüros. Schaden: 450 Mio. €
- The Harmon Hotel: Der Bau des 279 Millionen US-$ teuren Hotels in Las Vegas begann 2007. Geplant war ein Hochhaus in elliptischer Bauform mit hochreflektierender Fassade, 400 Hotelzimmern und 207 Eigentumswohnungen. Bereits ein Jahr später wurden Baumängel festgestellt, so dass der Wohnkomplex komplett aufgegeben werden musste, um die Anzahl der Stockwerke von 49 auf 28 zu reduzieren. 2013 fiel schließlich die Entscheidung, The Harmon wieder abzureißen. War auch nicht kostenlos. Gesamtschaden: 365 Mio. €
Nochmal Berlin und Nürburgring
Berlin liegt aber nicht nur mit dem Flughafen in dieser Worst-of-Liste. Beim Freizeitpark Spreepark wurden elf Mio. € versenkt und der Betreiber zusätzlich wegen Drogenschmuggeln verhaftet und an der legendären Nürburgring Nordschleife wurde schließlich unter dem Namen „ring°racer“ eine Achternahn direkt neben der Rennstrecke geplant. Es sollte die schnellste der Welt werden. Doch technische Probleme sorgten dafür, dass der Start statt 2009 erst 2013 stattfand, und das auch nur mit 160 statt kolportierter 217 km/h. Doch nach vier Tagen wurde der Betrieb wieder eingestellt wegen der Insolvenz des Nürburgringes. Seither steht die Achterbahn nun leblos neben der Rennstrecke. Schaden immerhin auch 10,4 Mio. €.
Mehr über die Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie lesen Sie hier: https://www.travelcircus.de/urlaubsziele/13-touristische-fails/