Camping-Trend setzt sich fort
Das schöne Frühlingswetter macht vielen Campingfreunden in Deutschland wieder Lust auf Urlaub mit Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil. Nach vier Rekordjahren in Folge dürfte es auch in diesem Jahr mit den Übernachtungszahlen aufwärts gehen, sagte Gunter Riechey, Präsident des Branchenverbandes BVCD. „Wir erwarten einen deutlichen Zuwachs.“
Ansprüche an Campingplätze wachsen
Die Platzbetreiber können sich nicht auf der guten Entwicklung der vergangenen Jahre ausruhen und müssten weiter an der Modernisierung ihrer Angebote arbeiten. Neben der Ausstattung mit Mobilheimen und anderen Mietunterkünften gelte es auch, Online-Buchungsmöglichkeiten voranzutreiben und die Plätze an entsprechende Plattformen anzuschließen, damit den Gästen eine möglichst große Auswahl zur Verfügung stehe, sagte Riechey. Der Verband habe hierzu auch einen eigenen Internet-Marktplatz geschaffen.
Derzeit falle zwar nur ein geringer Teil der Plätze in Deutschland in die höchste Kategorie mit fünf Sternen, ein großer Teil aber sei immerhin mit vier Sternen ausgezeichnet, so der BVCD-Präsident. Generell verteuere die Vielzahl baurechtlicher Vorschriften in Deutschland die Modernisierung von Campingplätzen – und das, obwohl die Übernachtungspreise im europäischen Vergleich relativ niedrig seien.
Preise in Deutschland steigen um zwei Prozent
Zwei Erwachsene mit einem zehnjährigen Kind zahlen nach Erhebungen des ADAC in Deutschland in der diesjährigen Sommer-Hauptsaison durchschnittlich 29,13 Euro für die Übernachtung auf einem Campingplatz. Zwar seien die Preise auf den deutschen Plätzen im Vergleich zu 2017 um zwei Prozent gestiegen, lägen aber noch immer deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, hieß es. Europaweit teuerstes Campingland ist demnach die Schweiz mit einem Durchschnittspreis für die Modellfamilie von 46,78 Euro, gefolgt von Italien, Dänemark und den Niederlanden. Weniger als 40 Euro koste die Nacht auf einem Campingplatz im Schnitt in Spanien, Frankreich, Österreich und Schweden. Die höchsten Preissteigerungen verzeichnete der ADAC in Kroatien, wo die besagte dreiköpfige Familie inzwischen im Schnitt 40,92 Euro für eine Übernachtung zahle.
Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Platzbetreiber mit 31 Millionen Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland einen Höchstwert erzielt – und das, obwohl gerade Anbieter in Norddeutschland mit teils schlechtem Wetter zu kämpfen hatten. Campingland Nummer eins blieb Bayern mit 5,6 Millionen Übernachtungen, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (4,6 Mio) und Niedersachsen (4,4 Mio). Die größten Wachstumsraten bei den Übernachtungen verzeichneten Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie Baden-Württemberg.
Besonders beliebt ist Camping in Deutschland vor allem bei Gästen aus dem Inland. Unter den Campern aus dem Ausland wiederum sind die deutschen Plätze vor allem bei den Niederländern beliebt – sie stellen gut die Hälfte aller ausländischen Gäste auf deutschen Campingplätzen. (dpa/MJ)