Camping statt Fernreise
Rund 65 Prozent der Deutschen verreisen trotz Corona, davon 36 Prozent innerhalb Deutschlands. Immerhin vier von zehn Urlaubern trauen sich sogar ins europäische Ausland. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Untersuchung der Buchungsplattform Travelcircus. Travelcircus hat dazu das Google Suchvolumen für 18 Länder und 263 Urlaubsregionen in Europa ermittelt, wobei die Suchbegriffe jeweils mit 27 verschiedenen Urlaubsarten und Unterkünften kombiniert wurden. Recherchiert und verglichen wurden die Suchergebnisse für den Zeitraum Januar 2017 bis Juli 2020. Um eine bessere Vergleichbarkeit herzustellen, wurden die Daten jeweils für Deutschland, Österreich und die Schweiz erhoben.
Mehr als jeder dritte Deutsche entschied sich dazu, aufgrund der Corona-Pandemie Urlaub im eigenen Land zu machen. Vor allem die Suchanfragen “Deutschland Camping” oder “Deutschland Ferienhaus” haben sich im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt. 40 Prozent der Reisenden zog es trotz mehrfacher Reisewarnungen sogar ins europäische Ausland. Hier lag wieder Kroatien an der Spitze der Suchanfragen vor den Niederlanden und Dänemark.
Auch Österreicher bleiben zu Hause
Ebenso wie die Deutschen bevorzugen 2020 auch die Österreicher Urlaub im eigenen Land: Suchten im Juni und Juli des letzten Jahres noch 49.405 Personen nach reiserelevanten Suchbegriffen in Zusammenhang mit “Österreich” oder einer österreichischen Urlaubsregion, waren es 2020 bereits 99.150. Das entspricht einem Wachstum von 100,69 Prozent.
Kroatien ergattert sich bei den Österreichern ebenfalls die Silbermedaille der beliebtesten Urlaubsländer. Auf Platz 3 findet sich nach absoluten Wachstumszahlen Deutschland.
Schweizer zieht es nach Monaco
Wie die Einwohner ihrer beiden Nachbarländer bevorzugen auch die Schweizer in diesem Jahr Urlaub in der Heimat. So bringt es das Land in den Sommermonaten 2020 durchschnittlich auf 52.360 urlaubsrelevante Suchanfragen, die das Wort “Schweiz” oder eine Schweizer Urlaubsregion enthalten. Das entspricht einem Wachstum von 121,07 Prozent im Vergleich zu 2017 und immer noch 110,41 Prozent im Vergleich zu 2019.
Das zweitliebste Urlaubsland der Schweizer nach absolutem Wachstum ist Deutschland. Der dritte Platz nach absolutem Wachstum führt die Schweizer nach Monaco.
Diese Länder verlieren viele Touristen
Aufgrund von Corona wurde für viele Länder zeitweise eine Reisewarnung verhängt, die sich im Urlaubsverhalten der Touristen widerspiegelt. So mieden die Deutschen in diesem Jahr hauptsächlich Italien und Frankreich, obwohl beide Destinationen sonst zu den liebsten Reisezielen der Bundesrepublik gehören.
Auch die Österreicher verzichteten 2020 eher auf Urlaub in Italien und Frankreich – bezogen auf die urlaubsrelevanten Suchanfragen sogar deutlich drastischer als die Deutschen. So suchten dieses Jahr 17.035 weniger Österreicher nach Urlaubsangeboten in Italien als noch im letzten Jahr. Das entspricht einem negativen Wachstum von -38,92 Prozent.
Und ebenso wie in Deutschland und Österreich verloren Italien und Frankreich in der Schweiz in diesem Jahr an urlaubsrelevanten Suchanfragen.
Die gesamte Studie findet sich hier: https://www.travelcircus.de/urlaubsziele/corona-urlaubs-check-2020/