Seil mit Motorradantrieb

Afghanistans erster Skilift in Betrieb

Skipiste in Afghanistan.
Um dem Arlberg Konkurrenz zu machen müsste man in Afghanistan vielleicht noch an der Pistenpräparierung arbeiten. Auch das Aprés-Ski-Geschäft soll dort noch ausbaufähig sein… (© facebook/Bamyan Ski Club)
Vom Status eines Nationalsportes ist Skifahren in Afghanistan wohl noch weit entfernt. Und auch die Tourismusindustrie steckt eher noch in den Kinderschuhen. Aber aller Anfang ist bekanntlich schwer.
Mittwoch, 27.02.2019, 10:23 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

In Afghanistan ist ein erster Skilift in Betrieb genommen worden: Ein von einem Motorrad angetriebenes Seil. Seit wenigen Tagen zieht der ungewöhnliche Lift bis zu vier Personen gleichzeitig rund 150 Meter einen Skihang hinauf, erklärte Hamid Dschiljab, Manager der Historischen Stätten der Provinz Bamian und Mitglied eines örtlichen Skiclubs. Oben am Hügel ist der Skilift an einer umgedrehten Schubkarre befestigt.

Bisher mussten Skifahrer in der zentralen Provinz Bamian zu Fuß die Berge hochlaufen, ihre Skier auf den Schultern tragend. „Im Schnitt brauchen wir vier Stunden für den Aufstieg für eine 15-minütige Abfahrt“, sagte Dschiljab. Der Lift, über dessen ungewöhnliche Konstruktion die Afghanen selbst schmunzeln, sei vor allem bei Anfängern eine willkommene Aufstiegshilfe.

Skifahren wird immer beliebter
Skifahren gewinnt in Afghanistan trotz der bescheidenen Bedingungen an Beliebtheit, auch unter Frauen. 2011 hatten Schweizer Skifahrer die erste „Afghan Ski Challenge“ initiiert. Damals waren die Sportler ein Kuriosum. Mittlerweile aber tummeln sich jeden Freitag über hundert einheimische Skisportler auf verschiedenen – freilich unpräparierten – Pisten rund um den Nationalpark Band-e-Amir, auf den Bergen des Koh-e-Baba-Gebirges oder am Hadschigak-Pass.

Die Provinz Bamian gilt seit Jahren als eine der sichersten in dem kriegszerrissenen Land. Die Provinzregierung versucht seit langem, den Tourismus anzukurbeln und ihre zahlreichen historischen Stätten sowie die unberührte Natur des zentralafghanischen Hochplateaus – Bamian-Stadt liegt auf 2850 Metern – in einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die lokale Bevölkerung zu verwandeln. Zuletzt sprachen die Behörden wieder von steigenden Touristenzahlen. Der Großteil von ihnen stammt aus anderen Provinzen des Landes. (dpa/CK)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Die größten Tourismus-Fails der Welt
Fails
Fails

Das sind die größten Tourismus-Pleiten

Ein Hotel, das nie einen einzigen Gast sieht oder eine Weltkarte im Meer – bei manchen Projekten wurde Geld im großen Stil verbrannt. Deutschland ist in diesen Flop-Ten gleich mehrfach vertreten.
Skifahrer auf Piste
Wintereinbruch
Wintereinbruch

Hochkar öffnet die Pisten wieder

Die Eisheiligen haben den Winter zurückkehren lassen. Das Hochkar-Skigebiet in Niederösterreich macht jetzt aus der Not eine Tugend und startet ein letztes Mal die Lifte.
Ein vollgepackter Koffer am Strand
Smartphones, Kuscheltiere, Koffer
Smartphones, Kuscheltiere, Koffer

Was Gäste am liebsten bei der Abreise vergessen

Schmuck, Schlüssel oder auch das Handy im Hotelzimmer bei der Abreise zu vergessen kann jedem passieren. Gar nicht so wenige Leute lassen aber gleich ihre Koffer stehen!
Ein dicker Mann mit offenem Hemd, Kamera um den Hals und altmodischem Koffer
Schlechte Manieren
Schlechte Manieren

Aus welchem Land kommen die schlimmsten Gäste?

Egal ob Amerikaner, Chinesen, Engländer, Deutsche oder Schweizer. Viele Nationen haben einen schlimmen Ruf, wenn sie als Touristen andere Länder bereisen.
Finale Ligure in Italien
Teuer oder billig
Teuer oder billig

Ein Tag am Strand um 79 Euro?

Travelbird vergleicht in einer aktuellen Studie über 300 Strände rund um den Globus und kalkuliert die typischen Kosten eines Strandtages inklusive typischer Nebenausgaben.
Paradies Konfigurator
Ratgebertool
Ratgebertool

In wenigen Klicks zum Paradies

Ein Intelligentes Online-Tool zeigt für jeden User ganz individuell den besten Ort der Welt an, von der Mega-Metropole bis zur einsamen Insel.
Savoir Vivre is written large here
Schlecht übersetzt
Schlecht übersetzt

Basel ist „heavy on the woodway“

Englischsprachige Touristen wundern sich aktuell vielleicht über eine neue Broschüre des Basel Tourismus, denn teile des englischen Textes sind unfreiwillig komisch.
Spaßvögel bewerfen sich gegenseitig mit Tomaten
Verrückte Tradition
Verrückte Tradition

In Spanien fliegen wieder die Tomaten

„La Tomatina“ wird jeden letzten Mittwoch im August in Buñol gefeiert. Tausende Spaßvögel bewerfen sich dabei mit Tomaten und färben die gesamte Stadt blutrot.
Zelt auf Wiese
Preisvergleich
Preisvergleich

1600 Euro für eine Nacht im Zelt?

Die Online-Buchungsplattform Campsy hat weltweit in 30 Ländern die teuersten und billigsten Campingplätze gesucht. Spitzenreiter ist Gawler Ranges in Australien. Preis für eine Nacht im Luxuszelt: 1.605,91 Euro!