Neue Impulse für Recovery und Datennutzung
„Wir werden viel reisen, mehr als vorher. Aber es muss klimaneutral werden“, sagte der Tech-Experte Frank Thelen beim Auftakt am 23. Juni als Keynote-Speaker und verknüpfte im Vortrag die beiden touristischen Megatrends: Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das Bedürfnis der Menschen nach Reiseerlebnissen, erklärte Thelen, werde weiter steigen – und damit auch die Herausforderungen für den Klimaschutz, die nur durch die Kompensation von CO2-Emissionen und mittelfristig durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe zu lösen seien.
Digital vorausdenken
Dieser Innovationsdruck, so Thelen weiter, bestehe auch bei der Digitaltechnologie: Inspiration und Buchungsprozesse würden zunehmend digitalisiert, für die Zukunft der Reisebranche sei der europäische Datenaustausch daher erfolgskritisch. Wie man in der Pandemie gesehen habe, spielten anonymisierte Daten bei der Krisenbewältigung eine Schlüsselrolle – dies gelte insbesondere für den Tourismus. Dort könne innovative Datennutzung eine Reihe von Kernfunktionen erfüllen, von der Angebotsoptimierung bis zur Emissionsreduktion.
Unter dem Titel „Rethink & Unlock: Digitale Technologien nutzen im Tourismus“ konkretisierten weitere Redner, wie die Analyse und Nutzung von Daten die Reiseindustrie verändern. Spezialisten von Digitalunternehmen wie Triple Sense, Onlim, Talkwalker oder TikTok präsentierten im Dialog mit DZT-Experten aktuelle Trends, technologische Innovationen und die Anwendung digitaler Tools.
Alternative Marketing-Channels
Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT: „Die Einschätzungen der Experten der Knowledge Days haben gezeigt, wie essenziell technologische Innovation sowie digitale Disruption und Transformation für die Zukunftsfähigkeit der Branche sind. Als Enabler und Digital First Mover nutzen wir das Format der Knowledge Days, um die Chancen des technologischen Wandels gemeinsam mit unseren Partnern im Deutschlandtourismus aktiv zu gestalten. Damit stärken wir den Incoming-Tourismus im internationalen Wettbewerb der Destinationen in der post-Corona-Phase.“
Eine zentrale Erkenntnis, die sich durch alle Vorträge und Diskussionen zog, war die Beschleunigung der Innovationszyklen und die gesellschaftliche Durchdringung mit KI-basierten, digitalen Services: Bereits 2024 wird die Anzahl von Endgeräten mit Sprachassistenz voraussichtlich größer sein als die Weltbevölkerung. Innovatives Voice-Marketing und die kontinuierliche Optimierung der Schnittstelle von Mensch und Computer sind damit essenziell für den erfolgreichen Kundendialog, die feinkörnige Erfassung von Reisepräferenzen und die Adaption des touristischen Angebots. Dies ist ein zentrales Element bei der Entwicklung des Knowledge Graphen im Open Data-Projekt, aber auch beim Trendthema ‚Social Listening – digitales Zuhören‘. TikTok zeigte auf, wie die Alternative zu etablierten Social Media Communities das Marketing für Destinationen und die Reiseindustrie ergänzen kann.
(DZT/KG)