Hotelmarketing

Was will die „Generation Z“?

Junge schießt ein Selfie von sich
Wenn ein Hotel oder eine Region Instagram- oder Selfie-tauglich sind, hat man bei der Generation Z bereits einen Fuß in der Türe. (© fotolia.com/Fabio Principe)
Die Wintersaison steht vor der Tür und Hotels warten auf Gäste. Dabei wird die Generation Z immer relevanter – aber klassische Werbung für diese Zielgruppe immer irrelevanter.
Donnerstag, 10.10.2019, 11:02 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die „Generation Z“ (Geburtsjahre 1997 bis 2012) steht in den Startlöchern und wer ein Beispiel dafür haben möchte, wie selbstbewusst diese Jahrgänge auftreten können, der denke an Greta Thunberg. Diese Generation hinterfragt jedes Angebot (auch jedes touristische) nach mehreren Kriterien. Einerseits soll der Funfaktor mega sein und daher sind neue und coole Ideen so sehr gefragt. „Böswillig könnte man sagen: Darum sind auch so viele Millionen Kids bei den ‚Fridays For Future‘-Demos mit dabei. Demo macht halt auch Spaß“, erklärt Marketingprofi und „Werbetherapeut“ Alois Gmeiner sarkastisch.

Andererseits wollen diese Gäste aber auch Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Bionahrung. Gmeiner: „Aber da ist man dann schon etwas preissensibel. Denn Bio ist heute ja keine Besonderheit mehr. Das wird fast schon erwartet, aber außer wenn es Luxusappeal hat, will man nicht viel mehr dafür berappen. Auch Fast-Food-Restaurants verändern sich daher und passen sich den neuen Wünschen an. Man wird nachhaltiger, biologischer, bietet glutenfreie und zuckerreduzierte Produkte an, bleibt aber mit den Preisen günstig. Solche Megatrends sollte auch ein kleiner Betrieb nicht verschlafen. Denn Die Generation Z will zwar alles erleben, aber doch mit gutem Gewissen.“

Gebucht und storniert wird nach Belieben

Die neuen Gäste würden am liebsten ganz spontan über Meer-, Berg- oder Städteurlaub entscheiden. Gmeiner: „Da ändern sich die Destinationen im Entscheidungsprozess dann schon mal täglich mehrmals. Ein Horror für das Hotelmarketing und das zeigen auch die steigenden Stornierungen. Man hat keine Skrupel damit, denn Booking.com ermöglicht ja die kostenfreie Stornierung – so what.“

Endgültig gebucht wird dann oftmals aufgrund einzelner Empfehlungen von Freunden, wegen Tipps auf Social Media, Bewertungen im Internet, einer witzigen und kreativen Besonderheit des Hotels, oder auch nur, weil man ein cooles Posting bzw. Video gesehen hat.“ Klassische Medienansprache wird dabei immer unwichtiger, weil sich die Y- und Z-Generation auf ganz anderen Kanälen informieren als ältere Hotelgäste und Restaurantbesucher. Für Gmeiner ist das aber nicht so schlimm, denn es bringt auch Chancen. „Weil man durch Brainstorming viel beim Angebot optimieren kann und durch cleveres Keywording im Internet auch mit Low Budget einiges bewirken kann. Ich nenne das die „Hänsel und Gretel-Taktik“, mit der man über mehrere digitale Kanäle gezielt relevanten Content streut, wie eben einst Hänsel und Gretel die Steinchen im Wald, um sich findbar zu machen“, so Gmeiner.

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