„Traurigste Tourismuswerbung aller Zeiten“
Die staatliche South Australian Tourism Commission (SATC) hat mit einem aktuellen Werbespot, in dem ein alter Mann erstmals Adelaide besucht, zumindest eines erreicht: Kontroverse. Denn dieser sei „beleidigend“, „Altersdiskriminierung“ und „furchtbar“, urteilen Nutzer auf sozialen Medien. Sogar als „traurigste Tourismuswerbung aller Zeiten“ wird der Spot gehandelt. Die Tourimusbehörde gibt freilich an, der Spot sei absichtlich kontrovers.
„Nur kein Mitleid haben“
In dem Spot, der besonders auf australische Inlandstouristen abzielt, besichtigt ein alter Mann erstmals die Attraktionen um und in Adelaide. Am Ende, auf dem Dach des Sportstadions Adelaide Oval, wirkt er deprimiert und beginnt zu weinen. „Haben Sie kein Mitleid mit einem alten Kumpel. Es ist seine eigene verdammte Schuld, dass er Adelaide nicht früher besucht hat“, verkündet ein Voiceover. Doch was vielleicht humorvoll gedacht gewesen sein mag, erntet auf sozialen Medien harsche Kritik. „Wenn das wirklich eine Werbekampagne ist, ist es ein schrecklicher Fehler“, spiegelt ein Kommentar deren Gesamtbild wider.
Die Darstellung des alten Mannes sei stereotyp und altersdiskriminierend, womit sie Vorurteile verstärke, „Das ist beleidigend für unseren Staat und alte Leute“, urteilt ein User. Dass der Spot insgesamt „traurig und deprimierend“ sei, ist eine Ansicht, die offenbar viele Social-Media-Nutzer teilen. Es bedürfe am Ende die Einblendung einer Selbstmordhotline, so ein Kommentar. Für manche stellt sich zudem die Frage, ob die Werbung nicht etwas das Thema Tourismus verfehlt. „Ich dachte, Adelaide startet eine Kampagne gegen Sterbehilfe“, meint eine Twitter-Userin.
Absichtliche Kontroverse
Laut SATC-Marketingchef Brent Hill ist der Spot freilich abischtlich kontrovers, um eine Diskussion anzuregen. „Man müsste verrückt sein, eine Werbung wie diese zu machen und nicht mit einer Reaktion zu rechnen“, meint er gegenüber „ABC Radio Adelaide“. Es sei klar gewesen, dass der Spot nicht jedem schmecken würde. „Wir wollten die Botschaft reinhämmern, dass zu viele Leute sagen, ‚wir werden eines Tages nach Adelaide kommen’“, so Hill. Offenbar hofft man, auf diese brachiale Art zu vermitteln, dass Adelaide nicht ruhig und langweilig sei, sondern einiges zu bieten habe.