Großbritannien: Pietätloser Werbespot von McDonald’s
Wieder einmal hat ein Fastfood-Konzern tief in die Fritteuse gegriffen. Einer der Werbespots von McDonald’s Großbritannien sorgt für reichlich Empörung in den sozialen Netzwerken. Im betroffenen Clip wirbt die Burker-Kette für den „Filet-o-Fish“. Gezeigt wird ein Junge, der kurz nach dem Tod seines Vaters nach Gemeinsamkeiten mit ihm sucht. Gespräche mit seiner Mutter bringen dem Kind jedoch keine Erkenntnis. Erst als der Kleine in Begleitung seiner Mutter ein McDonald’s-Restaurant betritt, fällt ihm eine Gemeinsamkeit mit seinem Vater auf: beide liebten denselben Burger.
Burger-Riese rechtfertigt sich
„Wir wollten die Rolle, die McDonald’s im alltäglichen Leben der Kunden gespielt hat, ob in guten oder schlechten Zeiten, verdeutlichen“, wie ein Sprecher des Fastfood-Unternehmens im Gespräch mit der BBC erklärt. Pech nur, dass viele potenzielle Kunden dies ganz anders sehen. Die werfen McDonald’s vor, menschliche Trauer schamlos für eigene Werbezwecke zu missbrauchen.
Eine 37-jährige Mutter aus London, deren Mann vor wenigen Jahren starb, erklärte auf Nachfrage der BBC: „Nachdem mein kleiner Sohn die Werbung gesehen hatte, war er sehr aufgebracht und durcheinander. Er fragte mich, warum der Junge in dem Spot nicht mehr traurig ist und wie er wieder glücklich sein kann.“ Auch die Twitter-Gemeinde ist sich einig: Der McDonald’s-Werbespot ist ein kompletter Reinfall.
I lost my father when I was a child and I find the latest McDonald’s advert disgusting and offensive. Shame on you! #mcdonalds #badtaste
— The Midgers (@midgersbtfc06) 14. Mai 2017
Not one to be easily offended, but new @McDonalds advert is cynical exploitation of a deeply emotional situation for brand promotion #LowAct
— Scott Manson (@Chimp_83) 15. Mai 2017
Who needs a dad when you can eat a filet o fish? that new McDonald’s advert is a disgrace #macdonalds
— George Robson (@GeorgeDRobson) 15. Mai 2017
Gegenwind bekommt McDonald’s auch von der britischen Aufsichtsbehörde (ASA), wie der Business Insider berichtet. Denn die Behörde erhielt nach der Ausstrahlung des Werbespots viele Beschwerden. Mittlerweile hat sich der Fastfood-Konzern entschuldigt und den Spot auf allen Fernsehkanälen aus dem Werbeprogramm genommen, wie ein Sprecher der britischen Tageszeitung „The Guardian“ bestätigt haben soll.
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(businessinsider.de / FL)