Entscheidung gegen Umweltschutz

Pepsi setzt auf Wegwerfflaschen

Eine Vielzahl Plastikflaschen zu Blöcken gepresst
Nach Coca-Cola greift nun auch Pepsi das Mehrweg-System an. (Foto: Alterfalter/fotolia)
Nach Coca-Cola greift nun auch Pepsi das Mehrweg-System an. Punica setzt zukünftig ausschließlich auf Wegwerfverpackungen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die geschäftsführende Bundesregierung dazu auf, die Erreichung der Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz sicherzustellen. 
Donnerstag, 21.12.2017, 12:05 Uhr, Autor: Markus Jergler

Punica schafft seine Mehrwegflaschen ab und bietet Verbrauchern seine Getränke ab dem 1. Januar 2018 nur noch in Einweg-Verpackungen an. Das Tochterunternehmen des amerikanischen Soft-Drink-Herstellers Pepsi wirft mit seinen Wegwerfflaschen aus Plastik den Umweltschutz über Bord. Die DUH fordert von der Bundesregierung, dass die 70-prozentige Mehrweg-Schutzquote im Verpackungsgesetz konsequent eingehalten wird. Durch die bis zu 60-fache Wiederbefüllung sparen Mehrwegflaschen Ressourcen ein, entlasten das Klima und schützen die Umwelt.

Nach Einschätzung des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes ist ein besonders wirksames Lenkungsinstrument die Einführung einer Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen in Höhe von 20 Cent zusätzlich zum Pfand. Dadurch erhalten große Einwegabfüller, aber auch Discounter wie Aldi oder Lidl einen Anreiz, Mehrwegflaschen anzubieten und sich so an den gesamtgesellschaftlichen Aufgaben der Abfallvermeidung und des Klimaschutzes zu beteiligen.

2 Millionen Plastikflaschen im Mülle pro Stunde
„Die Abschaffung der Mehrwegflaschen bei Punica ist ein besorgniserregendes Signal, auf das die Politik reagieren muss. Nach dem Mehrweg-Ausstieg von Coca-Cola startet mit Pepsi, als Mutterkonzern von Punica, der zweite amerikanische Getränkeriese einen Angriff auf das Mehrwegsystem. Es kann nicht sein, dass Unternehmen zur Profitmaximierung den Umweltschutz über Bord werfen. Die im Verpackungsgesetz festgeschriebene Mehrwegquote von 70 Prozent darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss sich auch im Regal wiederfinden“, sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Die konsequente Mehrwegförderung muss Bestandteil einer ambitionierten Klima- und Umweltschutzpolitik sein. Davon hängt auch die Sicherung von rund 150.000 grünen Arbeitsplätzen in der Region und der Erhalt einer weltweit einmaligen Getränkevielfalt ab.“

„Durch den konsequenten Einsatz von Mehrwegflaschen lässt sich die Abfallmenge durch Getränkeverpackungen auf ein Minimum reduzieren. Das ist deshalb notwendig, weil in Deutschland jede Stunde zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen als Müll anfallen. Das entspricht 46 Millionen Stück pro Tag und mehr als 17 Milliarden im Jahr“, erklärt Thomas Fischer, Leiter der DUH-Abteilung Kreislaufwirtschaft. (ots/MJ)

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