Milliardenangebot für Unilever zurückgezogen
143 Milliarden Dollar hatte Kraft Heinz für die Übernahme des britisch-niederländischen Konsumgüterkonzerns Unilever geboten. Dieses wurde nun nach gerade einmal zwei Tagen wieder zurückgezogen, wie beide Unternehmen am vergangenen Sonntag in einer gemeinsamen Mitteilung mitteilten.
Das Unternehmen Unilever, welches beispielsweise Dove-Seife, Axe-Duschgel oder Lipton-Tee herstellt, fühlte sich durch das Angebot aus den Vereinigten Staaten „fundamental unterbewertet“. „Unilever sieht keine Basis für weitere Diskussionen“, gab der Konzern bekannt. Laut „Wall Street Journal“ (WSJ) hatte Unilever-Chef Paul Polman allerdings auch den Verwaltungsrat und große Investoren gegen Kraft Heinz in Stellung gebracht. So schreibt das WSJ in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen, Polman habe vor dem „Kostensenkungs-Ethos“ der Amerikaner gewarnt, das die Unilever-Marken beschädigen könnte.
Die Gerüchte über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Branchenschwergewichte hatte bereits Jubelstürme an der Börse in Amsterdam ausgelöst, wo die Kurse zwischenzeitlich um fast zehn Prozent zulegten. Auch Wertpapiere von Kraft-Heinz stiegen im vorbörslichen US-Handel um knapp fünf Prozent. (dpa/MJ)