Metro-Chef erwartet einen Gastronomie-Boom
Der Lebensmittelhändler Metro will sein vernachlässigtes Deutschlandgeschäft aufmöbeln. „Die Internationalisierung der Metro hat dazu geführt, dass wir in der Heimat etwas weniger gemacht haben, als wir hätten tun sollen. Das wird sich ändern“, kündigte Metro-Chef Olaf Koch am Mittwoch bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2016/17 in Düsseldorf an.
Umsatzrückgänge am deutschen Marks
Während das Auslandsgeschäft wächst, kämpft der Düsseldorfer Konzern im Großhandel in Deutschland und bei der Supermarktkette Real seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Allein im vergangenen Geschäftsjahr schrumpften die Umsätze in den deutschen Metro-Großmärkten flächenbereinigt um 2,6 Prozent. Bei Real sanken die Umsätze flächenbereinigt um 1,0 Prozent, unter Berücksichtigung von Filialschließungen sogar um 3,1 Prozent.
Deutlich besser liefen die Geschäfte der Metro im Ausland. Insgesamt stieg der Umsatz des Handelsriesen dadurch weltweit um 1,6 Prozent auf 37,1 Milliarden Euro. Der auf die Metro-Anteilseigner entfallende Gewinn lag mit 325 Millionen Euro um mehr als ein Drittel unter dem dem Vorjahr. Allerdings war das Vorjahresergebnis durch die Millioneneinnahmen aus dem Verkauf des Vietnam-Geschäftes aufgebläht.
Gastronomie-Boom soll neue Impulse setzen
Impulse für das Großhandelsgeschäft erwartet der Manager nicht zuletzt vom Gastronomie-Boom. Der Außer-Haus-Konsum werde in den nächsten Jahren spürbar zunehmen, ist sich Koch sicher. Durch den Ausbau des Belieferungsgeschäfts und Digital-Angebote für Restaurantbesitzer vom kostenlosen Online-Auftritt bis zum Reservierungsservice will die Metro die Gastronomen künftig enger an sich binden und so zusätzliche Umsätze generieren.
Auch bei der Supermarkt-Kette Real will Koch nachbessern. Vorbild soll die „Markthalle Krefeld“ sein, wo das Unternehmen mit großem Aufwand Lebensmittel- und Gastronomieangebote unter einem Dach vereint. Bereits im nächsten Jahr soll eine weitere Markthalle in Braunschweig folgen. Auch andere Real-Märkte sollen zumindest teilweise an das neue Modell angepasst werden. (dpa/MJ)