Develey: Deutschlands größter Senfhersteller will in den USA expandieren
Deutschlands größter Senfproduzent hat keine Angst vor Donald Trump. Der designierte US-Präsident hatte während seines Wahlkampfes angekündigt, Amerikas Binnenwirtschaft besser vor ausländischen Produzenten schützen zu wollen. Develey-Geschäftsführer Michael Durach investierte mit dem Senf- und Saucenhersteller bereits 20 Millionen Euro in eine neue Produktionsstätte in den USA und sieht auch in Zukunft keine Wachstumsbeschränkungen auf das Unternehmen zukommen. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung plädiert Durach für einen entspannten Umgang mit Donald Trump und dessen Politik: „Wir müssen die Ansichten von Herrn Trump ja nicht alle teilen, aber wir sollten ihm einfach eine Chance geben, zu zeigen, was er kann.“ Trumps geplanter Protektionismus lässt Develey nicht in Panik geraten: „Für uns bedeutet das erst einmal nicht viel, weil wir schon mitten im Bau sind.“ Im Sommer 2017 soll im US-Bundesstaat Tennessee ein neues Develey-Werk für Senf und Saucen seine Produktion aufnehmen. Laut Michael Durach entstünden damit rund 150 Arbeitsplätze. Im Produktportfolio des familiengeführten Unternehmens entstehen z. B. Löwensenf und Bautz´ner. Zu den Kunden von Develey gehört u. a. McDonald´s. Der Jahresumsatz wird mit 400 Millionen Euro angegeben.
Höhere Standards in der Lebensmittelindustrie gefordert
Donald Trump hatte sich im Wahlkampf gegen eine Umsetzung des Freihandelsabkommens TTIP ausgesprochen. Die Verbände der Lebensmittelindustrie hatten sich bereits auf TTIP gefreut. Der Geschäftsführer von Develey sieht im Scheitern des Abkommens keinen Nachteil für den deutschen Senf- und Saucenhersteller: „Ein Scheitern von TTIP würde uns wohl keine Nachteile bringen.“ Gemeinsame Standards in der Lebensmittelindustrie in den USA und Europa seien zwar von Vorteil, aber man müsse sich auf höhere Standards einigen und nicht auf niedrigere, so Durach gegenüber der Süddeutschen Zeitung weiter. Ein Verständnis auf dieser Ebene sei aber noch in weiter Ferne. „Da geht es dann wohl eher um die Frage, wie viel Rückschritte wir in Kauf nehmen müssten“, ergänzt er.