Wie Hotels sich gegen Diebstahl wehren
„Die Gäste stehlen“, so der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Leipzig. Vor allem Kaffeelöffel seien in der sächsischen Hotellerie beliebt. Etwa 1.500 Stück verschwinden dort jedes Jahr – pro größerem Hotel.
Auch in anderen Bundesländern, etwa Sachsen-Anhalt, wollen Hotelgäste nicht auf ein kleines Andenken verzichten. Die Favoriten sind Bademäntel, Handtücher mit Hotellogo und Besteck. „Wobei man eigentlich sagen muss, dass alles mitgenommen wird, was nicht niet- und nagelfest ist“, erklärt der Präsident des Landesverbandes Sachsen-Anhalt des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Michael Schmidt. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Situation ähnlich. Um sich vor diesen Diebstählen zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für Bademäntel und Handtücher kann etwa beispielsweise ein Pfand erhoben werden, das nach dem Aufenthalt des Gastes wieder zurückgezahlt wird. Andere Häuser blocken eine Kaution auf den Kreditkarten der Besucher. Natürlich sind damit kleinere Artikel, wie Löffel oder Duschzubehör nicht geschützt. Bei diesen Artikeln zeigen sich die meisten Hotels jedoch ohnehin sehr kulant. „Der einzelne Betrieb entscheidet, ob er einen Diebstahl meldet“, erklärt Schmidt.
Bei größeren Dingen hört der Spaß jedoch für jeden Hotelier auf, beispielsweise wenn Radios, TV-Geräte oder sogar Gardinen mitgenommen werden. In Berlin würden daher in allen zwölf NH Hotels sämtliche Einrichtungsgegenstände, bei denen dies möglich ist, festgeschraubt, berichtet sagte Alexander Dürr, der die zwölf NH Hotels im Raum Berlin verantwortet. Eine ganz andere Herangehensweise hat das Luxushotel Adlon Kempinski. „Bei uns kann man das gesamte Inventar auch kaufen – von der Matratze bis zum Handtuch“, so Sprecherin Sabine Held. So gebe man den Kunden eine legale Option, wenn sie die Einrichtung mögen. (dpa/MJ)