Marktanalyse

Wettbewerbsdruck im deutschen Hotelmarkt steigt

verschiedene Hochhäuser in der Stadt
Die Engel&Völkers Hotel Consulting hat in Kooperation mit HQ plus und Fairmas den „Hotelmarktreport Deutschland 2019“ erarbeitet (© Fotolia/YiuCheung)
Engel & Völkers Hotel Consulting haben den „Hotelmarktreport Deutschland 2019“ herausgegeben. Dabei zeichnet sich ab: die klassische Hotellerie bekommt ernstzunehmende Konkurrenz.
Montag, 04.03.2019, 09:14 Uhr, Autor: Kristina Presser

Die Zahlen des „Hotelmarktreport Deutschland 2019“, den die Engel & Völkers Hotel Consulting in Kooperation mit HQ plus und Fairmas erarbeitet hat,  klingen zunächst gut: Bereits seit zehn Jahren boomt der deutsche Hotelimmobilienmarkt. In der vergangenen Dekade wuchs zudem der RevPAR (Revenue Per Available Room) pro Jahr durchschnittlich um 3,7 Prozent auf im Mittel 73,2 Euro an. Die Übernachtungszahlen sind pro Jahr im Schnitt um 2,9 Prozent auf 478 Millionen Nächtigungen im Jahr 2018 gestiegen. Die Anzahl der Betten ist in der vergangenen Dekade durchschnittlich um 0,9 Prozent jährlich auf 3,7 Millionen Betten gewachsen. Das Transaktionsvolumen liegt mit rund 4 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Doch: Die Produktknappheit prägte 2018 weiterhin den Markt. Dies zeigt sich auch in den sinkenden Transaktionsvolumina in den Top-5-Städten (Berlin, München, Frankfurt a. M., Düsseldorf und Hamburg) – mit Ausnahme von Frankfurt. Das sind die Kernerkenntnisse der Analyse.

Konkurrenz für die klassische Hotellerie
Diese Ergebnisse kommentiert Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel &Völkers Hotel Consulting GmbH, wie folgt: „Der deutsche Hotelimmobilienmarkt war auch 2018 auf Wachstumskurs. Das zusätzliche Angebot durch fertigstellte Projektentwicklungen wird bislang durch die steigende Nachfrage absorbiert. Der Wettbewerbsdruck wird aber weiterhin zunehmen, da viele neue Hotels in den kommenden Monaten fertiggestellt werden. Zudem treten gewerbliche Wohnkonzepte an der Schnittstelle zwischen Wohnen und Hotel zunehmend in Konkurrenz zu den klassischen Hotelkonzepten.“ Daher würden nicht alle Hotels von der positiven Marktentwicklung profitieren, wie der Immobilienökonom angibt, was sich unter anderem in den RevPAR Entwicklungen einzelner Städte zeige.  Vielmehr würde sich dort eine Schere öffnen, so steht es im Vorwort des Reports. Denn die zusätzlichen Gäste kämen unter Performance-Gesichtspunkten nicht in allen Hotels an und die Zimmerrate sowie Auslastung könnten nicht in gleichem Maße gesteigert werden.

Deutsche Top-5-Städte verzeichnen ein Plus der Übernachtungszahlen
In allen fünf Städten sind 2018 die Übernachtungszahlen gestiegen. Berlin steht bezüglich der Übernachtungszahlen weiterhin an der Spitze Deutschlands mit einem Nächtigungsvolumen von 32,7 Millionen (+5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Den größten Zuwachs mit fast zehn Prozent verzeichnet München. 17,2 Millionen Menschen übernachteten 2018 in der bayerischen Landeshauptstadt. Hamburg erzielte ein Wachstum von 5,1 Prozent (14,5 Millionen), Frankfurt verzeichnete ein Plus von 6,6 Prozent (10,2 Millionen) und Düsseldorf von 2,5 Prozent (4,9 Millionen). München ist mit einem durchschnittlich erzielbaren Zimmerpreis von 129 Euro (+4,7 Prozent) der teuerste Hotelmarkt. An zweiter Stelle folgt Hamburg mit 115 Euro (-1,4 Prozent) und Frankfurt mit 111 (-0,2 Prozent) Euro. Die niedrigsten Zimmerpreise hat Berlin mit 101 Euro (+4,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Einzelergebnisse zu den Top-5-Städten lesen Sie ausführlich in dem Hotelmarktreport.

Insgesamt – so heißt es im Report-Vorwort – startete der Hotelmarkt trotz vorsichtigerer Wirtschaftsprognosen mit den Januar-Zahlen positiv und es ist zu erwarten, dass 2019 weitere Rekordmeldungen folgen werden.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Schriftzug "Hotel" auf einer Hausfassade
Hotelmarkt Report Deutschland 2021
Hotelmarkt Report Deutschland 2021

DACH-Region im Krisenjahr besonders widerstandsfähig

Die Immobilienspezialisten von Engel & Völkers haben ihren Hotelmarkt Report Deutschland 2021 veröffentlicht. Darin wird deutlich: Trotz Lockdown kann eine schnelle Markterholung möglich sein.
Hotelmitarbeiterin an der Rezeption
Zahlen und Fakten
Zahlen und Fakten

„Hotelmarkt Deutschland 2024“ – Der neue IHA-Branchenreport ist da!

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat den Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2024“ veröffentlicht. Die bereits 23. Ausgabe dieses Standardwerkes der Hotellerie bildet die konjunkturelle Entwicklung der Branche, Kennziffern und Analysen für das Jahr 2023 ab.
Tilman Hickl, Marco el Manchi und Heiko Grote
Hotelimmobilien-Fonds
Hotelimmobilien-Fonds

H2i Asset Management setzt Hotelimmobilien-Fonds in Millionenhöhe auf

Der H2i „Hospitality Transformation Fund 1“ (HTF) soll mindestens sieben Jahre laufen. Er richtet sich an professionelle und institutionelle Investoren. Wie viel Geld soll nimmt H2i Asset Management dafür in die Hand?
Frau in Hotelzimmer
Hotelmarkt Deutschland 2022
Hotelmarkt Deutschland 2022

IHA veröffentlicht Branchenreport 2022

Der IHA-Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2022“ ist erschienen. Der Bericht beleuchtet insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Hotelmarkt und steht IHA-Mitgliedern ab sofort kostenfrei zur Verfügung.
Hotelzimmer in weiß gehalten und mit orangenen Highlights
Marktanalyse
Marktanalyse

Nachfrage nach Serviced Apartments steigt

Unter Berufspendlern werden Serviced Apartment immer beliebter. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nur verstärkt. Bis 2022 sollen daher 16.900 neue Wohneinheit entstehen.
Hotel Außenansicht
Engel & Völkers Hotel Consulting
Engel & Völkers Hotel Consulting

„Deutschland bleibt ein stabiler Investmentstandort“

Der gesamten Hotelbranche steckt die Corona-Pandemie tief in den Knochen. Investoren erwarten jedoch, dass sich der deutsche Hotelmarkt im europäischen Vergleich am schnellsten erholt.
Kaffeebohnen und eine Tasse Kaffee
Analyse
Analyse

Studie ermittelt Kaffee-Hochburgen Europas

in Europa wird mehr Kaffee konsumiert als auf allen anderen Kontinenten. Welche europäische Stadt aber nun der Spitzenreiter für echte Kaffee-Liebhaber ist, hat nun eine Studie von Selecta herausgefunden.
Eine Frau in einem Hotelzimmer
Studie
Studie

Wo die Hotellerie am besten abschneidet

In welcher Destination punktet die Hotellerie in der Gunst deutscher Familien am höchsten? Eine aktuelle Analyse von VIR und TrustYou zur Hotellerie in neun populären Reisezielen in Europa gibt Auskunft.
Zwei Geschäftsleute in einem Tagungshotel
Business- und Tagungshotels
Business- und Tagungshotels

Neuer Kriterienkatalog für Hotel-Zertifizierung verabschiedet

Um als „CERTIFIED-Business-Hotel“ eingestuft zu werden und als solches auch noch ganz oben zu rangieren, müssen zahlreiche Bewertungskriterien erfüllt sein. Der neue Katalog hat insbesondere die Hygiene und Sicherheit im Fokus.