Welche Trends die Hotellerie 2020 erwartet
Die aktuelle Situation und wichtigsten Trends für das kommende Jahr in der Hotellerie sieht Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner des Beratungsunternehmens mrp hotels zwar herausfordernd, aber nicht negativ: „Neue Immobilienkonzepte, Konsolidierungstendenzen bei Hotelgesellschaften und Digitalisierung sind Trends, die die Hotelbranche nächstes Jahr vor neue Herausforderungen stellen wird. Aber auch das wird zu meistern sein.“
So hält die Digitalisierung endgültig Einzug in die Hotellerie. „Verändertes Kundenverhalten führt zu einem Umdenken bei Serviceleistungen und schafft zugleich neue Kundenerlebnisse. Millenials und Generation Z werden durch ihre Einstellungen und Gewohnheiten die Produkte und Services grundlegend verändern. Man wird sich darauf einstellen müssen“ erklärt Martin Schaffer. Als Beispiel hierfür kann man Co-Living anführen. Ein modernes Lebens- und Arbeitskonzept verbindet Berufs- und Privatsphäre. Dieser Trend des gemeinsamen Arbeitens und Zusammenlebens wird neue Formen der Hotellerie entstehen lassen. „Auch Nachhaltigkeit wird endlich flächendeckend Einzug in die Branche halten. An Themen wie „Building Certificates“ oder Upcycling von Materialien wird man sich messen“, führt Martin Schaffer weiter aus. Die Anforderungen an Mitarbeiter werden höher. Die Personalsuche und -auswahl hierfür wird aber zunehmend schwieriger. Der Arbeitsmarkt ist gesättigt und die Entlohnung in der Hotellerie auf einem niedrigen Niveau.
Konsolidierung und verändertes Investitionsverhalten im Mittelpunkt
Der Wettbewerb auf dem internationalen Hotelmarkt werde außerdem immer größer und der Druck auf die Betreiber wachse. Konsolidierungen würden eine wesentliche Rolle in der Neugenerierung von Gästen und im Wachstum von Hotelgesellschaften spielen. Die Konsolidierung bei Hotelgesellschaften werde sich laut Schaffer wie im Airlinebereich verhalten. So sollen neue Gästegruppen für die eigenen Marken erschlossen und das eigene Markenportfolio weiter ausgebaut werden.
Finanzielle Engagements institutioneller Anleger in der Stadthotellerie werden nach Schaffers Meinung immer schwieriger. Der Fokus richte sich mittlerweile häufig auf ein anderes Segment. „Die sinkenden Renditen in der Stadthotellerie lassen immer mehr institutionelle Investoren in die Ferienhotellerie investieren“, sagt der Experte. Es lasse sich feststellen, dass Ferienimmobilien dank verbesserter Betreiberfähigkeit, verlängerter Saisonzeiten und damit einhergehender höherer Auslastung bei Investoren immer beliebter würden.