TUI will eigene Hotels abstoßen
Deutschlands Branchenprimus Tui will im Rahmen von Sparmaßnahmen ausgesuchte Unternehmensteile abstoßen – in Frage kommen könnten dabei etwa Hotels, wie es dazu seitens des Unternehmens hieß. „Wir werden uns von Vermögenswerten trennen oder Partner an Bord holen“, ließ Vorstandschef Fritz Joussen dazu verlauten. „Es sind unsere Marken, wir setzen und kontrollieren die Standards in Bezug auf die Qualität, Lage und Service. Dazu müssen wir die Hotels nur in Ausnahmefällen besitzen.“
Neuer Schwerpunkt Digitalisierung
TUI werde aber auch weiterhin Hotels bauen, stellte Joussen klar. „In manchen Destinationen wie den Kapverden oder in der Karibik müssen wir das, da das Angebot dort sonst fehlt.“ Auch in Deutschland will der Konzern noch neue Häuser eröffnen, zum Beispiel auf Sylt. Allerdings investieren die Hannoveraner künftig insgesamt stärker in ihre digitale Plattform als in Vermögenswerte wie Hotels. Die Digitalisierung des Vertriebs ist einer der Schwerpunkte Joussens.
„Kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht“
Zur Überbrückung der Coronakrise hat TUI bereits einen Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro erhalten. Das könnte unter Umständen nicht reichen. „Wir arbeiten natürlich mit mehreren Szenarien und tun gut daran, in diesen Szenarien auch über weitere Finanzquellen nachzudenken“, sagte Joussen. TUI habe die Kosten um 70 Prozent gesenkt, zudem seien die Reisewarnungen für viele Länder gefallen. „Aber kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht, wann es Medizin und Impfstoffe gibt. (dpa/TH)