Wirtschaftsturbo

Taylor Swift als Besuchermagnet

Taylor Swift
Taylor Swift wird noch bis zum 17. August auf Europa-Tournee sein. (Foto: © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Claudio Furlan)
Sie ist ein Megastar und lockt Zehntausende Fans an. Während ihrer Eras Tour wird Taylor Swift auch in drei deutschen Städten auftreten. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband freut sich sehr darüber.
Montag, 15.07.2024, 10:27 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Taylor Swift kommt u. a. nach Hamburg und Zehntausende Fans wollen ihr Konzert erleben. Auch aus dem Ausland kommen viele Fans, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) feststellt. 

„Es gab eine verstärkte amerikanische Nachfrage auf dem Markt, den haben wir schon mit dem Start des Vorverkaufs bemerkt“, sagte eine Sprecherin. Das hänge auch damit zusammen, dass die Tickets in Deutschland teils wesentlich günstiger seien als in den USA. 

Hotelpreise seien nicht so hoch

Gut für die Fans: Die Hotelpreise sind nicht total in die Höhe geschossen. Die Preise seien nicht so hoch wie etwa dem Hafengeburtstag, dem touristisch größten Event der Stadt, sagte die Sprecherin.

Es gebe auch immer noch freie Zimmer in der Zeit. Für das Gastgewerbe sei es natürlich gut, wenn ein Star mit solcher Strahlkraft in die Stadt komme. 

Taylor Swift wird im Rahmen ihrer „Eras Tour“ am 23. und 24. Juli in Hamburg erwartet. 100.000 Besucher werden bei den Konzerten jubeln. Zuvor spielt sie an drei Abenden in Gelsenkirchen. Am 27. und 28. Juli folgt dann München als letzte Station in Deutschland.

„Taylor Swift ist für Gelsenkirchen ein Hauptgewinn“

Unter den Konzertstädten der „Eras Tour“ sei Gelsenkirchen laut Kulturwissenschaftler Jörn Glasenapp ein interessanter Fall. „Außerhalb der USA ist es bestimmt der am wenigsten glamouröse Halt der gesamten Tour“, sagte Glasenapp. Als Standort für gleich zwei Großereignisse in diesem Sommer – vor den „Swifties“ kamen bereits zahlreiche Fußballfans zu Spielen der Europameisterschaft – war die Stadt in den vergangenen Monaten immer wieder auch in die internationalen Schlagzeilen gelangt. 

Der Besuch von US-Megastar Taylor Swift wird dem Image der Ruhrgebietsstadt guttun, meint Jörn Glasenapp. „Taylor Swift ist für Gelsenkirchen ein Hauptgewinn, weil durch sie Globalität, Weltoffenheit und das Inklusive, Liberale Einzug hält. Das steht jeder Stadt ganz schön gut zu Gesicht.“

Dabei kam die Ruhrgebietsstadt durchaus schon mit Glitzer und Glamour in Berührung. Superstars wie die Rolling Stones, Robbie Williams, Pink und Ed Sheeran gaben sich hier die Ehre. „Die ‚Eras Tour‘ ist aber durch die weltweite Aufmerksamkeit etwas ganz Besonderes“, sagte Stadtsprecher Markus Schwardtmann.

Hotels und Privatunterkünfte in der Stadt seien seit langem ausgebucht. Die Stadt schaffe deshalb weitere Schlafmöglichkeiten auf den Pop-up-Campingplätzen, die schon zur EM eingerichtet wurden. 

Die Stadt erwartet Millionen-Umsätze

„Finanziell bedeuten die Konzerte nicht nur einen Imagegewinn für die Stadt, sondern auch einen Umsatz pro Konzert, der schwer zu beziffern ist, aber zwischen zwei und drei Millionen Euro liegen dürfte“, berichtete Schwardtmann weiter. „Da sind die Preise für die Tickets nicht enthalten.“

Die Nachfrage von nationalen und internationalen Medien und der Hype in den sozialen Medien seien sogar höher als vor der EM. Mit vielen Aktionen rund um die drei Konzerte (17., 18. und 19. Juli) will die Stadt die Euphorie weiter befeuern. So soll es an den Konzerttagen eine Open-Air-Party in der Innenstadt geben, die auch für Fans ohne Tickets interessant sein dürfte.

In der „Taylor Town“ gibt es unter anderem Karaoke, ein Bühnenprogramm und einen Tattoo-Stand. Schon Anfang des Monats hatte die Stadt begonnen, Ortsschilder mit der Aufschrift „Swiftkirchen“ anzubringen. Auch „Swiftkirchen“-Merchandise soll es geben.

„Swifties“ aus der ganzen Welt in „Swiftkirchen“

Für Gelsenkirchen als Veranstaltungsort spricht neben dem modernen Stadiondach seiner Arena auch, dass es mitten in Deutschlands größtem Ballungsraum mit über fünf Millionen Einwohnern liegt. Der mit Abstand größte Teil der Besucher wird aus NRW, benachbarten Bundesländern sowie Belgien, Luxemburg und den Niederlanden erwartet. Rund 210.000 Fans werden zu den drei Konzerten anreisen. 

Manche von ihnen nehmen auch weitaus längere Wege auf sich, um nach „Swiftkirchen“ zu gelangen: In Facebook-Gruppen zu den drei Gelsenkirchen-Konzerten tauschen sich auch „Swifties“ aus Ländern wie den USA, Kanada und Australien aus.

Die US-amerikanische Bloggerin Grace Dobush gibt den US-Fans Tipps für die Reise nach Gelsenkirchen – und bezeichnet die Stadt in ihrem Text liebevoll als das „Dayton, Ohio von Deutschland“. „Die Menschen anderswo in Deutschland haben davon gehört, aber sie haben es wahrscheinlich noch nie besucht und würden dort bestimmt nicht Urlaub machen.“ Die Stadt habe aber eine reiche Geschichte, stolze Einwohner und „viele kleine Juwelen, wenn man weiß, wo man suchen muss“.

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt
Kauf
Kauf

PGIM Real Estate erwirbt Adina-Hotel in Hamburg

PGIM Real Estate hat das Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt übernommen. Die Investmentgesellschaft sieht den Erwerb als strategischen Schritt, um von steigenden Übernachtungszahlen zu profitieren. 
Das Privathotel Hamburg Hafen in der Außenansicht.
Anerkennung
Anerkennung

Vier Sterne für das Hotel Hafen Hamburg

Gute Stimmung in der Hansestadt. Das renommierte Haus in der Nähe der berühmten Landungsbrücken darf sich über seine Re-Zertifizierung freuen. Der ortsansässige Dehoga zeichnete das Hotel im Februar erneut aus. 
Andreas Erben
Verkauf
Verkauf

Hotel Bridge Inn in Hamburg für zweistelligen Millionenbetrag verkauft

Die BI Grundstücksgesellschaft mbH hat das Hotel Bridge Inn in Hamburg an einen Investor veräußert. Der Verkauf stellt eine weitere relevante Transaktion auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt dar. 
Foyer im Conrad Hamburg
Hoteleröffnung
Hoteleröffnung

Deutschland-Debüt der Hilton-Luxusmarke Conrad steht bevor

Der Countdown läuft: Voraussichtlich im September dieses Jahres soll das Conrad Hamburg eröffnen. Die Hilton-Luxusmarke Conrad Hotels & Resorts feiert damit dann ihre Premiere in Deutschland. 
Westfield Hamburg-Überseequartier
Nach Verzögerung
Nach Verzögerung

Westfield Hamburg-Überseequartier mit neuem Starttermin

Ursprünglich sollte das riesige Einkaufzentrum im südlichen Hamburger Überseequartier mit u. a. mehr als 40 gastronomischen Konzepten bereits im vergangenen Jahr eröffnen. Mehrfach wurde das Opening jedoch verschoben. Nun scheint endlich ein Termin festzustehen. 
Nachhaltigkeitstag des Empire Riverside Hotels Hamburg
Veranstaltung
Veranstaltung

Dritter Nachhaltigkeitstag des Empire Riverside Hotel Hamburg

Ein innovativer Ort des Austauschs und der Inspiration: Bereits zum dritten Mal fand am 7. Januar 2025 der Nachhaltigkeitstag des Empire Riverside Hotels Hamburg statt. Zahlreiche Teilnehmer widmeten sich gemeinsam mit Experten nachhaltigen Konzepten und Visionen, um zu sehen, wie Nachhaltigkeit in der Hotelbranche gelebt werden kann.
Grüner Bunker Hamburg
Besuchermagnet
Besuchermagnet

Hamburger Bunker zählt fast eine Million Besucher

Der begrünte Bunker in Hamburg hat sich zu einem echten Besuchermagneten entwickelt. Seit seiner Eröffnung im Sommer besuchen ihn täglich mehrere Tausend Menschen – auch Gastronomie und Hotel laufen gut. Bald soll sogar eine magische Marke geknackt werden. 
Independent Hotel Show Munich Awardverleihung
Premiere
Premiere

Independent Hotel Show Munich vergibt Awards

Die Messe hat zum ersten Mal ihre Tore in Deutschland geöffnet. Neben dem klassischen Programm mit Ausstellern und Workshops gab es auch eine Preisverleihung für besondere Leistungen in der unabhängigen Hotellerie.   
Koenigshof, a Luxury Collection Hotel, Munich von Außen
Gute Auslastung
Gute Auslastung

Erfolgreicher Start für den Koenigshof Munich

Das prestigeträchtige Haus in der bayerischen Landeshauptstadt hat sich seit seinem Start im Juni gut etabliert. Die ersten Monate verliefen, auch aufgrund einiger Mega-Events im Sommer, überaus positiv. Für die Zukunft zeigt sich der Betreiber ebenfalls optimistisch.