Tagungshotellerie: Guten Aussichten für Herbst
Wird es im Herbst eng in deutschen Tagungshotels? Diese Frage lässt die aktuelle Marktbefragung von Deutschlands größter Kooperation führender Tagungshotels „TOP 250 Germany“ zu. Demnach soll rund die Hälfte des in den vergangenen Monaten ausgefallenen MICE-Geschäftes bereits ab September nachgeholt werden. Über 40 Hotels des Verbundes haben in der zweiten Juni-Hälfte ihre umsatzstärksten Kunden zentral durch die Kooperation befragen lassen – fast 400 Kunden haben geantwortet. Herausgekommen sei die wohl ausführlichste und aktuellste Marktbefragung, auf die sich deutsche Tagungshotels in den kommenden Monaten stützen könne, fasst Reinhard Peter, Geschäftsführer von TOP 250 das Ergebnis zusammen.
Insgesamt scheinen, laut Umfrage, die Terminkalender ab September wieder verhältnismäßig voll. Neben dem noch bestehenden Geschäft, das zum Teil unverändert in den Reservierungsbüchern der Häuser steht, wollen 40 Prozent der befragten Firmen ihre ausgefallenen Veranstaltungen komplett oder zu einem großen Teil nachholen. Weitere 27 Prozent planen, zumindest einen kleineren Teil ihrer Tagungen noch auf die Beine stellen. Knapp ein Viertel will die versäumten Veranstaltungen ersatzlos streichen.
Konsequenzen für die Tagungsplanungen
Doch die Durchführung der Tagungen geht auch mit strengen Corona-Regularien einher. So machen sich 41 Prozent der Tagungsplaner auf die Suche nach einem anderen Hotel mit größeren Räumen, wenn die gewünschte Teilnehmerzahl im Stammhotel noch nicht wieder in einem Raum zugelassen ist. Auf der anderen Seite signalisieren 47 Prozent der befragten Corporate Planer, dass sie bei begrenzten Raumkapazitäten entweder die Teilnehmerzahl reduzieren oder die Tagung gar auf zwei Gruppen aufteilen würden.
Positiv zeichnen sich Erwartungen der Planer hinsichtlich der Preisentwicklung ab: 45 Prozent rechnen mit steigenden Preisen in Tagungshotels, 52 Prozent mit konstanten Preisen, 4 Prozent setzen aufgrund der allgemeinen Hotelkrise auf sinkende Preise. Reinhard Peter: „Wenn man dann noch davon ausgeht, dass bei den 52 Prozent, die mit konstanten Preisen rechnen, sicherlich manche auch durch Wunschdenken geleitet werden, dürfte die tatsächliche Akzeptanz von steigenden Preisen sogar deutlich über der Hälfte liegen.“

Tagungsformate kehren zurück
Spannende Erkenntnisse liefert die Studie unter anderem auch zur Flexibilität der Kunden für die kommenden Monate, die wichtigsten Faktoren für Präsenzveranstaltungen wie auch die Bedeutung von hybriden Tagungsformaten. „Ganz klar ist: Zu einem Gutteil werden bisherige Tagungsformate zurückkehren. Aber Hotels sind gut beraten, sich Technik und Wissen für einzelne Grundformen hybrider Veranstaltungen aufzubauen“, legt Peter nahe.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sollen in Form von 60-minütigen Video-Konferenzen vorgestellt werden. Außerdem wird der Workshop „Re-Start und coronakonformes Tagen“ angeboten. Hier mehr dazu.
(Repecon/KP)