Steigenberger Buchsalon im Frankfurter Hof startet die Buchmesse-Woche
Den Auftakt machte ein Zwiegespräch zwischen Denis Scheck, Autor von „Schecks kulinarischem Kompass“ und Literaturkritiker, bekannt aus den TV-Sendungen „Druckfrisch“ (ARD) und „Lesenswert“ (SWR), und Jürgen Dollase, dem Gastronomiekritiker und F.A.Z.-Gourmetkolumnist. In den frisch renovierten und mit Büchern geschmückten Räumen der ehemaligen Zigarrenlounge Cigarrum fanden sich fast 100 Menschen ein – darunter auch Prominenz wie die ehemalige Eiskunstläuferin Marika Kilius und zahlreiche Größen aus Wirtschaft und Gesellschaft.
Unter dem Thema „Kulinarische Intelligenz“ eröffnete der Organisator des Steigenberger Buchsalons, Verleger Ralf Frenzel, die Talkrunde, bei der die Gäste einer vergnüglichen Mischung aus kritischer Betrachtung der heutigen Ernährungsformen und sehr persönlicher kulinarischer Historie der beiden Protagonisten Scheck und Dollase folgen durften. So stellte Denis Scheck die durchaus provokante Frage, wie der ehemalige Rockmusiker Dollase – Anfang der 1970er Jahre Gründer der Krautrock-Band Wallenstein – vom „kulinarischen Saulus zum Paulus“ wurde.
„Ich stecke heute alles in den Mund“
Der erfahrene Gourmetkritiker, der als einer der ersten in Deutschland eine eigene Kolumne über Essen im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekam, konterte souverän: „Ich stecke heute alles in den Mund“ – selbst wenn es sich dabei um einst bei ihm verpönte Gerichte wie Shrimps handelt, oder gar den „Glibber“ einer Auster.
Besonders hart ins Gericht geht der gebürtige Nordrhein-Westfale Dollase mit veganen Ersatzprodukten: „Fleischersatzprodukte sind der erste Schritt zur künstlichen Ernährung“, sagt Dollase während der Talkrunde. Ähnlich traurig findet er die Ernährung in deutschen Krankenhäusern und Seniorenheimen. Hier würde das letzte bisschen Lebensfreude durch fade Kost im Keim erstickt.
Das Publikum folgte dem Gespräch wie einer guten Partie Tennis – mit Raunen, Lachen und vor allem respektvoll. „Das Besondere des Steigenberger Buchsalons ist die Atmosphäre. Letztlich galt das Hotel schon lange als heimliches Zentrum der Buchmesse in Frankfurt und bietet nun erstmals ein Format, das mit dem Buchsalon und dem kulinarischen Angebot viel Nähe zulässt und im Gegensatz zur offiziellen Eröffnungsfeier der Buchmesse keine Skandale bereithält“, sagt Initiator Ralf Frenzel.
Kulinarische Popkultur und Rettung der Welt
Weiter geht das Programm des Steigenberger Buchsalon mit dem Thema „Die kulinarische Popkultur – von unglaublichen Wegen und Geschichten“ am 18. Oktober um 18:30 Uhr. Zu Gast ist der Spitzenkoch, Schriftsteller und Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Max Strohe (Restaurant „Tulus Lotrek“).
Am Freitag geht es um Nachhaltigkeit und Kulinaristik mit dem Thema „Was, wenn wir die Welt retten?“. Mit Denis Scheck sprechen dann der ehemalige Zwei-Sterne-Gastronom und Autor Vincent Moissonnier und der deutsche Bestseller-Autor Frank Schätzing.
Steigenberger Buchrestaurant
Ebenfalls bestens angenommen wurde bereits am ersten Abend das Angebot des „Steigenberger Buchrestaurant“, das in den Räumen des eigentlich geschlossenen Restaurants Français als Pop-up-Restaurant geöffnet ist. Geboten wird gehobene deutsche Küche, begleitet von Spitzenweinen aus der Region. Das Menü wurde von Küchenchef Marc-Oliver Herbert und dem gesamten Gastro-Team gemeinsam mit Ralf Frenzel entwickelt.
(Frankfurter Hof/Steigenberger Icon/Tre Torri/SAKL)