So trifft Corona die Hotellerie
Für eine realistischen Betrachtung der Auswirkungen von Corona auf Österreichs Tourismus hat die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) ihre Mitglieder nach Buchungsrückgängen und Stornierungen befragt. An der Befragung nahmen binnen kürzester Zeit mehr als 500 Betriebe teil, das Ergebnis soll demnach repräsentativ für die Qualitätshotellerie sein: 59 Prozent berichten von Buchungsrückgängen, 63 Prozent von Stornos im Zusammenhang mit Corona. „In der absoluten Mehrzahl der Fälle liegen die Summen im vierstelligen Euro-Bereich. Es gibt aber auch sehr stark betroffene Unternehmen“, verweist ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer auf Hotels mit Einnahmenausfällen im mittleren sechsstelligen Bereich. Jedenfalls seien die Ergebnisse eine Momentaufnahme: „Morgen kann die Situation schon ganz anders aussehen!“
Sachlich gerechtfertigt seien die Stornierungen bei einer niedrigen zweistelligen Zahl von Erkrankten im Bundesgebiet nicht: „Es gibt kaum Bereiche, die so sicher sind wie unsere Qualitätshotels. Die Unternehmer und die Mitarbeiter setzen schon im eigenen Interesse auf höchste Hygienestandards.“ Für die Regierung lägen die Prioritäten aktuell zu Recht anderswo: „Aber man muss sich in so einer Lage den Rücken freihalten, sich nicht zusätzlich zur medizinischen Herausforderung noch ein wirtschaftliches Problem heranzüchten“, sieht er die Regierung gefordert. Jetzt seien die Unterstützung von Betrieben mit hohen Ausfällen (lesen Sie dazu auch unseren Kommentar, Anm. d. Red.) und Sondermitteln für die Österreich Werbung wichtig: „Das ÖW-Budget wird jetzt verhandelt, da müssen Regierung und Wirtschaftskammer Verantwortung übernehmen.“ Rasches Handeln sei gefragt.