Schloss Oppurg wird Vier-Sterne-Hotel
Das Schloss Oppurg im Saale-Orla-Kreis war noch bis Ostersonntag eine Flüchtlingsunterkunft. Das Landratsamt hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren rund 1.000 Flüchtlinge, meist aus der Ukraine, hier untergebracht. Auch wenn der Barockbau etwas anderes vermuten lässt: Die Unterkunft war wenig luxuriös. Drei bis sechs Personen im Hotelzimmer mit Doppelstockbetten, Tisch und Stühlen.
Günstige Miete für den Kreis
Die Kosten hatte der Saale-Orla-Kreis mit 380 Euro pro Monat und Person angegeben. Das sei gegenüber anderen Hotels, die als Flüchtlingsunterkünfte genutzt wurden, unter dem Durchschnitt, sagt der bei Frankfurt am Main lebende Eigentümer Marcus Kemmer. Ein so altes Haus sei mit Heizkosten und zwei Dritteln der gewöhnlichen Personalstärke eines Hotels auch nicht kostengünstig zu betreiben.
Der Kreis hat seit einigen Wochen die Flüchtlinge in Einzelunterkünften untergebracht. Die im Kreisgebiet verteilten Wohnungen werden mit 181 Euro pro Monat und Person veranschlagt, also weniger als der Hälfte.
Das Schloss Oppurg
In den 1990er-Jahren wurde der Barockbau aus dem 18. Jahrhundert in Oppurg vom Land komplett saniert. Jetzt soll das Hotel ein Vier-Sterne-Haus werden. Der Eigentümer Marcus Kemmer will es als „Ort der alten Welt“, als einen Rückzugsort für Menschen, die die Natur um Oppurg schätzen, ausbauen. „Nicht überkandidelt, aber durchaus im gehobenen Segment“, sagt er.
Die Kosten von rund zwei Millionen Euro beinhalten die Renovierung. Bis alles einen gehobenen Standard erfüllt, könnte aber noch etwas Zeit vergehen. Vorerst sollen ein E-Bike-Verleih und eigene Events Gäste anlocken. Später könnte auch ein Wellnessbereich dazukommen.
Hoteleröffnung im Juli geplant
Das Schlosscafé ist schon in Betrieb. Am 1. Mai wird die Außengastronomie mit Mittagstisch eröffnet. Am 1. Juli ist Start beim Hotelbetrieb. Das branchenübliche Personalproblem kennt auch Kemmer: Anzeigen reichen nicht aus, er setzt aufs persönliche Vernetzen. Die Kernmannschaft und die Aushilfen zusammen bilden einen Stab von 25 Menschen, die die Gäste betreuen.
(MDR/CHHI)