Positive Zahlen beschleunigen Deutschland-Expansion
Der an der Londoner Börse notierte Whitbread-Konzern sieht seine Wachstumsstrategie im deutschen Hotelmarkt mit der Hotelmarke Premier Inn bestätigt. Das ist eine zentrale Botschaft bei der Vorstellung der Whitbread-Bilanz des Finanzjahres 2021/22. Zu dem Stichtag der Bilanz-Präsentation sind 37 Häuser in Deutschland mit 6339 Zimmern in Betrieb. Inklusive dieses bereits bestehenden Angebots beläuft sich die Premier Inn-Pipeline in Deutschland auf 14.358 gesicherte Zimmer an 78 Standorten. Im Geschäftsjahr 2022/2023 (beginnt jeweils Anfang März und dauert bis Ende Februar) sollen bereits 2701 Zimmer in Deutschland neu an den Markt gehen. Das Zimmerangebot will Premier Inn langfristig auf mehr als 60.000 Zimmer in etwa verzehnfachen.
Owner-Operator als Vorteil gegenüber Asset Light-Modellen
Mit dem Ende der Pandemie wird die strukturelle Wachstums-Chance für die Marke Premier Inn in Deutschland besonders aussichtsreich. „Die Veränderungen im Markt sorgen dafür, dass Hotelunternehmen, die wie Premier Inn zu einem erheblichen Teil auch als Owner-Operator agieren, einen klaren Vorteil gegenüber Asset Light-Modellen haben“, sagte Alison Brittain, CEO von Whitbread, im Rahmen der Bilanzvorstellung. Als Owner-Operator übernimmt Premier Inn nicht nur die Rolle als Betreiber, sondern auch als Eigentümer der Immobilie.
Der deutsche Markt ist besonders stark durch Privathotels und kleine Betreiber geprägt. Solche unabhängigen Hotels machen mehr als zwei Drittel des Gesamtmarktes aus. Vor dem Beginn der Corona-Pandemie waren es 72 Prozent: „Es gibt klare Anzeichen dafür, dass der Sektor dieser unabhängigen Hotels wirtschaftlich besonders unter Druck gerät, auch durch die Folgen der Corona-Pandemie“, erläutert Alison Brittain. Erforderlich werden Investitionen und bauliche Anpassungen. Die immer preisbewussteren Kunden bevorzugen verstärkt Hotels mit günstigen Übernachtungsraten. Dies schafft für wirtschaftsstarke und agile Akteure wie Premier Inn weitere Möglichkeiten, Marktanteile zu gewinnen. Dazu gehören neben neuen Projektentwicklungen auch die Übernahme von Bestandsgebäuden und M&A-Geschäfte, also die teilweise oder komplette Übernahme von Ketten, die von der aktuellen Situation besonders betroffen sind. „Der Strukturwandel könnte sich in den nächsten 18 bis 24 Monaten beschleunigen“, sagt Alison Brittain. Ziel von Premier Inn ist, in den wichtigsten deutschen Städten präsent zu sein, weshalb die Liste der Zielstandorte von 50 auf 75 erweitert wurde. „Wir sind zuversichtlich, in Deutschland eine ähnliche Erfolgsgeschichte zu schreiben wie in Großbritannien“, sagt Alison Brittain.
Konzernweit haben sich die Einnahmen von Whitbread in dem Ende Februar zu Ende gegangenen Bilanz-Zeitraum gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht, von 589,4 Millionen Pfund auf 1,703 Millionen Pfund. Das bereinigte Betriebsergebnis („adjusted operating profit“) vor Steuern brachte einen Gewinn von 153 Millionen Pfund nach einem Verlust von 487 Millionen Pfund im Jahr zuvor. Die deutliche Verbesserung der Bilanz wird auch durch die Tatsache verdeutlicht, dass die Dividenden-Ausschüttung wieder aufgenommen wurde. Der Whitbread-Vorstand beschloss eine Schlussdividende von 34,7 Pence pro Aktie, was zu einer Gesamtdividendenausschüttung von 70 Millionen Pfund am 1. Juli 2022 führt.
Nachhaltigkeitserfolge
Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit konnte Premier Inn Rahmen der Bilanz 2021/2022 in einigen Bereichen Erfolge vermelden. Gegenüber dem Referenzjahr 2016/2017 wurde der Abfall im Bereich Lebensmittel um 32,3 Prozent reduziert. Um etwa die Hälfte (50,1 Prozent) verringert wurden mit Fünf-Jahres-Vergleich die C02-Emissionen. Alle Nachhaltigkeits-Aktivitäten bündelt Premier Inn in der Initiative Force for Good. Auf diese Weise sollen die Treibhausemissionen von Premier Inn gemeinsam mit dem Mutterkonzern Whitbread bis 2040 auf null gesenkt werden.
(Premier Inn/SAKL)