Moderner und flexibler

Neue Kriterien für Hotelsterne

Hotelschild mit fünf Sternen
Dass die Anforderungen für Hotelsterne alle paar Jahre evaluiert werden ist Routine. (© fotolia.com/Thomas Reimer)
Die Hotelstars Union verabschiedete einen  neuen Anforderungskatalog für die Hotelklassifizierung. Unter anderem sollen Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte mehr Gewicht bekommen.
Montag, 20.05.2019, 10:28 Uhr, Autor:Clemens Kriegelstein

Zehn Jahre nach seiner Gründung traf sich der Vorstand der Hotelstars Union (HSU) vergangene Woche in Helsinki, um zukünftige strategische Herausforderungen zu diskutieren. Ein Thema war dabei auch eine künftige Neuausrichtung der Sterneklassifizierung, die alle fünf bis sechs Jahre stattfindet. „Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet und konnten nun den neuen vorläufigen Kriterienkatalog annehmen“, berichtete Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Der Katalog wird nun einer gründlichen Testphase unterzogen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen den Erwartungen entsprechen.

Das Ergebnis soll ein modernes und flexibles System sein, das sich auf die Funktion hinter jedem Kriterium und nicht nur auf die Hardware konzentriert. Einige der neuen Kriterien:

  • An der Rezeption muss etwa nicht mehr unbedingt eine Person physisch anwesend sein, sie kann auch nur telefonisch erreichbar sein.
  • Künftig müssen auch Drei-Sterne-Hotels internationale Fernsehkanäle anbieten – bis dato war das nur im Vier- und Fünf-Sterne-Bereich zwingend vorgeschrieben.
  • Mit einem täglichen Restaurant-Angebot sollen nur noch Fünf-Sterne-Betriebe aufwarten müssen. Wobei hier ein unmittelbar in der Nähe des Hotels gelegenes Restaurant mit Zimmerrechnungsfunktion auch schon genügen soll.
  • Bargeldloses Bezahlen und WLAN sollen künftig in allen Sternekategorien verpflichtend sein.
  • Wert gelegt wird auch auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte. So soll es etwa Extrapunkte für Ladestationen für Elektroautos oder –räder geben.

Höhere Transparenz
Die neuen Kriterien, die von 270 auf 250 Positionen reduziert wurden, gelten ab dem 1. Januar 2020, wobei die Mitgliedstaaten Zeit haben, den Katalog spätestens bis zum 1. Januar 2021 umzusetzen. „Wir haben das System nicht nur modernisiert und vereinfacht, sondern vor allem auch für neue Hotelkonzepte geöffnet. Darüber hinaus wurde die nötige Flexibilität für die neuen Technologien rund um Telefonie und digitale Services geschaffen. Ein weiteres Anliegen für uns war natürlich auch für Gäste und Hoteliers die Transparenz des Klassifizierungssystems zu erhöhen“, so Kraus-Winkler abschließend.

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Dr. Marcel Klinge
Beschluss
Beschluss

DZG begrüßt Einigung zur Schuldenbremse

Am Dienstag hat sich die Koalitionsspitze auf die Schaffung eines Sondervermögens geeinigt. Der Thinktank Denkfabrik Zukunft der Gastwelt bewertet den Schritt als sehr positiv und sieht das Bündnis CDU/CSU und SPD auf dem richtigen Weg.
Der Spitzenkandidat der CDU, Friedrich Merz, steht im Bundestag am Rednerpult und gestikuliert mit seinen Armen
Wahlprogramm
Wahlprogramm

CDU/CSU-Wahlprogramm 2025: Auswirkungen auf die Gastronomie und Hotellerie

Was bringt die Bundestagswahl 2025 für die Hotellerie und Gastronomie? Die CDU/CSU setzt auf Entlastungen und weniger Bürokratie – doch welche Folgen hat das konkret?
Leeres, abgedunkeltes Restaurant mit dunklen Holzmöbeln und einem Gasttisch auf dem eine rote Wahlurne steht. Es wird ein Stimmzettel eingeworfen. Auf dem Stimmzettel ist der Schriftzug der SPD zu lesen, darunter das ausgefüllte Wahlkreuz.
Wahlprogramm
Wahlprogramm

SPD-Wahlprogramm 2025: Welche Auswirkungen hat ein Wahlsieg auf die Gastronomie und Hotellerie?

Am kommenden Sonntag steht die Bundestagswahl 2025 an. Besonders das Wahlprogramm der SPD, die als eine der stärksten Parteien ins Rennen geht, enthält einige Maßnahmen, die das Gastgewerbe beeinflussen könnten. Doch was würde ein SPD-Wahlsieg für Restaurants, Cafés und Hotels in Deutschland bedeuten?
Leere Restaurantterrasse am Strand mit durchgestrichener Europa-Flagge
Wahlprogramm
Wahlprogramm

Bundestagswahl 2025: Welche Folgen hätte ein AfD-Wahlsieg für die Gastronomie?

Welche wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen ein Wahlsieg der AfD für die Gastronomie und Hotellerie in Deutschland mit sich bringen könnte – Potenzielle Chancen, gravierende Risiken und langfristige Auswirkungen auf Restaurants, Hotels und den gesamten Tourismussektor.
Alexander Gauland
Unerwünscht
Unerwünscht

Alexander Gauland in Südtiroler Hotel nicht mehr erwünscht

Jahrelang war der Politiker in einem Hotel in Brixen Stammgast. Jetzt ist der frühere AfD-Chef Alexander Gauland dort nicht mehr willkommen. 
Alice Weidel
Abgewiesen
Abgewiesen

Luxushotel Louis C. Jacob verweigert Alice Weidel den Aufenthalt

Alice Weidel wollte am Donnerstagabend unter falschem Namen im Luxushotel „Louis C. Jacob“ in Hamburg einchecken. Das Hotel wies die AfD-Vorsitzende jedoch ab. Dafür erhielt das Luxushotel Kritik aus AfD-Kreisen, aber auch viel Zuspruch – vor allem aus der Hotellerie.
Dr. Marcel Klinge
Gastwelt-Pakt
Gastwelt-Pakt

Denkfabrik fordert Schulterschluss der Gastwelt zur Bundestagswahl

Der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl wird intensiv, aber auch kurz und von großen Krisenthemen geprägt sein – das befürchtet die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG). Sie fordert deshalb einen „Gastwelt-Pakt“, um mit einer gemeinsamen Strategie Branchenthemen erfolgreich zu platzieren. 
Vorstandschef der Denkfabrik, Dr. Marcel Klinge, im Portrait
Umfrage
Umfrage

Politiker halten sich beim Engagement für die Gastwelt zurück

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt hat Bundestagsabgeordnete befragt, wie sie die Tourismuswirtschaft beurteilen. Das Ergebnis ist wenig erfreulich. Als Arbeitsmarkt wird die Branche zwar geschätzt, aber eine politische Priorisierung halten die Befragten für schwierig.
DZG-Präsident Gerhard Bruder
Aufruf
Aufruf

Gastwelt-Bündnis startet am 27. Juni

Mehr politische Awareness, das ist das Ziel einer Kampagne der Denkfabrik der Zukunft. Ende dieses Monats beginnt daher die Aktion „Destination D+“. Hierfür haben sich jetzt über 40 Verbände und zahlreiche Unternehmen zusammengeschlossen.