Business as usual?

Neue Herausforderungen für die Ferienhotellerie

Stubenmädchen legt Handtücher auf dem Gästebett zusammen
In Österreichs Hotels wird dieser Tage wieder alles auf Vordermann gebracht. (© Katarzyna Bialasiewicz Photographee.eu/fotolia.com)
Mit ihrer Wiedereröffnung atmet die Hotellerie in Österreich auf. Das Beratungsunternehmen MRP hotels hat die Herausforderungen analysiert und in einem Resort-Paper mögliche Lösungswege erarbeitet.
Dienstag, 26.05.2020, 10:19 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

In wenigen Tagen dürfen Beherbergungsunternehmen in Österreich endlich wieder aufsperren. Doch auf Hotels oder Pensionen werden neue Herausforderungen zukommen, wie Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von MRP hotels, feststellt Er sieht zunächst einmal starke Einwirkungen durch die externen Rahmenbedingungen: „Die Hotellerie wird auch langfristig mit den Folgen des Virus umgehen müssen. Neben den behördlichen Vorschriften bei Einreisen, den Kapazitätsbeschränkungen und der Hygienethematik, haben natürlich auch die globalen wirtschaftlichen Konsequenzen aus der Krise und die emotionale Unsicherheit bei Reisenden einen enormen Einfluss.“

Dennoch: jeder kleine Schritt in Richtung einer Normalisierung des täglichen Lebens stärke gleichzeitig auch den Wunsch, wieder auf Urlaub zu fahren um den „Lock-Down-Alltag“ entfliehen zu können. Schaffer sieht jene Betriebe klar im Vorteil, die sich in der Zeit der Schließung mit Zukunftsszenarien auseinandergesetzt haben: „Die Gäste werden ihr Such- und Buchungsverhalten ändern. Sicherheit, Vertrauen und Hygiene haben emotional einen großen Einfluss. Auf der Hard-Facts Seite sind möglichst flexible Buchungs- und Stornobedingungen gefragt.”

Digitalisierung ist in der Gegenwart angekommen

Allerdings, so schränkt der Branchenprofi ein, darf der Urlaub im Hotel trotz aller Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen keinen sterilen Spitalscharakter bekommen, Individualität und persönlicher Service müssen auch weiterhin im Tourismus und der Hotellerie einen wichtigen Stellenwert einnehmen. „Die Krise hat vor allem eines ganz deutlich gemacht: Die Digitalisierung ist kein Zukunftsthema, sondern im Mittelpunkt der Gesellschaft, quer durch alle Altersschichten, angekommen. Für die Hotellerie bedeutet das eine „no excuses”-Strategie fahren zu müssen, neben den Online Buchungsthemen, sollten auch die digitalen Services vor Ort, wie zum Beispiel Online-Check-Ins, mobile Zimmerservices, Sprachsteuerungen und Kommunikationskanäle umgesetzt werden”, so Martin Schaffer.

Neben den digitalen Konzepten im Vertrieb, beim Aufenthalt und im Marketing, gelte es auch, die Persönlichkeit und die individuelle Betreuung nicht aus den Augen zu verlieren. Die „Gästereise” während des Aufenthalts müsse von Grund auf überdacht und den Rahmenbedingungen angepasst werden – auch hier seien Innovationen notwendig. „Gleichzeitig spielen natürlich für viele Hoteliers – wenig überraschend – auch die wirtschaftlichen Fragen eine große Rolle: Wie kann die Liquidität des Betriebs gesichert werden, wie schauen die Finanzpläne aus, wie kommt man zu Finanzierungshilfen?”, so Schaffer abschließend. Das umfangreiche Paper von MRP hotels zum Thema „Das (Ferien)Hotel von heute” findet sich auf einem eigenen Infopoint auf der Website https://www.mrp-hotels.com/covid-19

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