„Muss man wirklich über 7% MwSt. diskutieren?“
Seit 2020 hat sich vieles in der Tourismusbranche und damit auch in der Akzent Hotels Kooperation verändert. Es wird über existenzbedrohende Problemstellungen gesprochen und potenzielle Lösungsansätze gesucht. „Und wie so oft kommen wir an den Punkt, an dem wir feststellen, dass wir selbst mal wieder zu wenig ändern können. Das widerstrebt uns Unternehmern zutiefst!“, bringt Ralf Hummel, Geschäftsführer des Akzent Hotels e. V. zum Ausdruck.
Viele mussten schließen
Themen wie Personalmangel und hoher Krankenstand sowie explodierte Energie- und Lebensmittelpreise sind permanent präsent und es besteht aus Unternehmersicht kaum Hoffnung auf schnelle Besserung der Rahmenbedingungen.
„Aber wir sind nicht nur Unternehmer, sondern auch ganz normale Bürger wie jeder andere und verstehen sehr gut, dass unsere Gäste sich in diesen Zeiten zweimal überlegen Urlaub zu machen oder einfach nur ins Restaurant zu gehen. Das Geld ist knapp und die Verunsicherung groß.“
Seit Mitte 2020 hat der Akzent Hotels e. V., welcher nächstes Jahr 35jähriges Jubiläum feiert, über 20 Kolleginnen und Kollegen verloren. Einige haben ihr Hotel endgültig geschlossen, zur Flüchtlingsunterkunft, zum Bürogebäude oder zur Seniorenresidenz umgenutzt, Insolvenz angemeldet oder einfach nur verkauft. Auch immer mehr Hotelrestaurants sind geschlossen.
Sicherheit sollte gegeben sein!
In Gegenüberstellung zu vergleichbaren Hotelkooperationen haben die Akzent Hotels weniger Mitglieder verloren und dennoch „Wir sind ein Spiegelbild der Branche – zumindest im Bereich der Familienbetriebe.“ Ralf Hummel fügt noch hinzu „Die Zukunft ist ungewiss! Ja, das ist grundsätzlich nichts Neues, aber mittelfristige Planungssicherheit sollte zumindest in den Bereichen gegeben sein, in denen die Politik konkreten Einfluss hat.“
Zum Thema reduzierter Mehrwertsteuersatz wurde in den vergangenen Monaten sehr viel diskutiert – mit vielen guten Argumenten. Medienwirksame Kundgebungen wurden abgehalten, demonstriert und Online-Petitionen durchgeführt. „Nun ist es November und wir wissen noch immer nicht, wie die Restaurantpreise für das kommende Jahr kalkuliert werden sollen – immer im Hinterkopf die Angst, dass noch mehr Gäste ausbleiben, weil es schlichtweg zu teuer wird ins Restaurant essen zu gehen,“ so Hummel.
Vor zwei Jahren war die Aussage unseres Bundeskanzlers klar: „Das (der reduzierte Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie) schaffen wir nie wieder ab.“ Nun appelliert der Akzent Hotels e. V. an dieser Aussage festzuhalten, „wenigstens darauf wollen wir uns jetzt verlassen – in diesen ansonsten äußerst unverlässlichen Zeiten.“
(Akzent Hotels/KAGI)