Mrp hotels geben Einblick in die Entwicklungen und Performanceaussichten auf den europäischen Hotelmärkten
„Unsere Umfrage zeigt, dass sich die Perfomance von Stadthotels im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert hat, was insbesondere an den steigenden Average Daily Room Rates (ADR) lag. Die Performance der Ferienhotels stagniert demgegenüber in etwa auf Vorjahresniveau“, sagt Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei mrp hotels. Die Gründe dafür lägen im steigenden Kostendruck, der sich bei Ferienhotels stärker manifestiert als in der Stadthotellerie.
Die aktuellen Entwicklungen im Überblick (Januar bis Juni 2023)
Der Revenue per available Room (RevPAR) entwickelt sich im Gesamtportfolio im Vergleich zu 2019 und 2022 positiv, bleibt inflationsbereinigt allerdings hinter den Werten aus 2019. Der Trend wird insbesondere angetrieben von steigenden Durchschnittsraten (plus 23 Prozent gegenüber 2019, inflationsbereinigt ein Anstieg von circa zehn Prozent), aber nach wie vor fehlender Auslastung im ersten Quartal.
Die Entwicklung des Gesamtumsatzes (inklusive Food & Beverage, etc.) liegt bei der Stadthotellerie über den 2019er Werten. Inflationsbereinigt werden die Daten aus 2019 allerdings wegen des Rückstands in der Auslastungsentwicklung unterschritten.
Kumuliert liegt der Gross Operating Profit (GOP) pro verfügbarem Zimmer 63 Prozent über dem Vorjahr, bleibt allerdings circa fünf Prozent hinter dem Niveau von 2019. Der Grund liegt hier nach wie vor im schwächeren ersten Quartal.
Auffällig ist die Zunahme der Overhead-Kosten bei Ferienhotels um circa acht Prozentpunkte gegenüber 2019. Steigende Energiekosten, Wareneinsätze und Personalkosten beeinflussen die Profitmargen, insbesondere bei Resorts – dort steigen die Kosten stärker als in der Stadt.
Prognosen bei den „mrp hotels“-Kunden (Juli bis Dezember 2023)
Mrp hotels hat im Asset Management Quarterly Bericht die Forecast- und Business-on-the-Books-Daten von 18 Hotels aus deren Datenbanken bis Jahresende ausgewertet. Die Hotels erwarten dabei Folgendes: Der positive Year-to-Date-Trend bei der Entwicklung des Gesamtumsatzes pro verfügbarem Zimmer setzt sich fort. Insbesondere wird der Gesamtumsatz im Resort-Bereich positiv mit rund sieben Prozent über dem Vorjahr und rund zwei Prozent gegenüber 2019 erwartet.
Sowohl in der Stadt- als auch in der Ferienhotellerie sieht mrp hotels allerdings eine Risikoposition, da sich die Booking Pace bei Neubuchungen wieder auf das Vor-Corona-Niveau eingependelt hat und sich daher etwas verlangsamt. Auch steigt die Anzahl der Tage, vor denen eine Reise gebucht wird, wieder an. Die sich verlangsamende Booking Pace könnte auch ein Resultat von konjunkturellen Auswirkungen und einem leicht rückläufigen Konsum sein.
Kumuliert wird bei den „mrp hotels“-Kunden von einem GOP pro verfügbarem Zimmer ausgegangen, der die 2019er Profitmargen nicht ganz erreicht (minus vier Prozent), allerdings die Werte des Vorjahres um drei Prozent übersteigt. Auch im Resort-Bereich wird ein Anstieg der Profitabilität erwartet, wenn sich die Overhead Costs bis zum Jahresende stabilisieren und nur noch ein Prozentpunkt statt acht Prozentpunkte, wie im ersten Halbjahr, steigen werden.
„Die Aussichten sind insgesamt trotz des aktuell schwierigen Umfeldes positiv. Es bleibt aber nach wie vor fraglich, ob die prognostizierten Ratensteigerungen in der zweiten Jahreshälfte auch tatsächlich erreicht werden können und ob sich das rasante Wachstum der letzten Monate aufgrund von Konjunktur, Zinsen und Inflation fortsetzen wird“, sagt Martin Schaffer abschließend.
(mrp hotels/SAKL)