Motel One eröffnet zwei neue Hotels im Münchner Rotlichtviertel
Dass gleich zwei Hotels einer Kette direkt nebeneinander angesiedelt sind, mag auf den ersten Blick verwundern, doch das Unternehmen Motel One hat durchaus Erfahrung in solchen Dingen – wie beispielsweise eine ähnliche Konstellation in Berlin aufzeigt. Dieses Konzept soll nun auch in der bayerischen Landeshauptstadt München aufgehen: Zwei neue Motel One-Häuser sollen in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs entstehen, wobei das Unternehmen nicht nur von der guten Infrastruktur profitieren wolle, sondern auch bestrebt sei, das dort ansässige Rotlichtviertel aufzuwerten und die Gegend zu „verschönern“, wie es im Wortlaut hieß. Die Häuser sollen in der Schillerstraße und in der Bayernstraße errichtet werden. Motel One-Gründer Dieter Müller zufolge würden im Erdgeschoß und im ersten Stock Einzelhandelsgeschäfte Einzug halten, wobei er laut der Abendzeitung kommentierte: „Im Mietvertrag haben wir einzelne Betriebe wie Rotlichtgeschäfte und 1-Euro-Läden ausgeschlossen.“
Zu den neuen Hotelplänen waren jedoch auch zweifelnde Stimmen zu vernehmen: „Wir sehen das Projekt kritisch“, kommentiert etwa Hans Theiss, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Stadtratfraktion gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er freue sich zwar, dass München eine attraktive Stadt für Touristen sei, doch die zunehmende Konzentration von Hotelbetten im südlichen Bahnhofsviertel sei ihm zufolge schwierig und könne die Struktur im Viertel zum Kippen bringen.“ Er sorge sich dabei vor allem um kleinere, inhabergeführte Hotels, die gegen internationale Ketten wie Motel One nur schwer ankämpfen könnten. „Es ist unser Ziel, die Vielschichtigkeit dort zu bewahren“, so Theiss gegenüber der SZ weiter.